Ab 2021: Hurtigruten und Havila auf der Küstenroute

Norwegen. Die Reederei Hurtigruten bekommt Konkurrenz an Norwegens Küste: Bei der jüngsten Ausschreibung der staatlich geförderten Schiffsroute von Bergen nach Kirkenes bekam das Unternehmen, das die Strecke seit 125 Jahren fährt, nur noch sieben von 11 Abfahrten zugeteilt. Vier gehen an die Reederei Havila, die dafür neue Schiffe einsetzen will.

Hurtigruten

Bekommt Konkurrenz: Hurtigruten. Foto Dagmar Hemmie

Mit der Neuausschreibung hatte das Verkehrsministerium den Wettbewerb stärken und damit auch die Wettbewerbsbehörde der EFTA (European Free Trade Organisation) zufriedenstellen wollen. Um neuen Anbietern den Einstieg zu erleichtern, war die Route in drei Pakete aufgeteilt worden. Auch die Ansprüche an den Umweltschutz wurden erhöht. Wie das Verkehrsministerium nun mitteilte, haben sowohl Hurtigruten als auch der neue Mitbewerber Havila Zusagen bekommen. Hurtigruten hatte aber Angebote für alle elf Abfahrten abgegeben und bekommt nur sieben. Der Zuschlag gilt bis 2030. Der staatliche Zuschuss beträgt insgesamt 788 Millionen norwegische Kronen, umgerechnet 82,2 Millionen Euro. Er wird gezahlt, weil die Verkehrsverbindung über das Wasser auch ein Teil der Infrastruktur der Küstenregionen ist, nicht nur ein rein touristisches Angebot.

„Ob man mit Hurtigruten oder mit Havila fährt, hängt also davon ab, an welchem Tag a reisen möchte“ , so der Verkehrsminister Kjetil Solvik-Olsen.

Stärkere Umweltlauflagen für Bergen-Kirkenes

Havila Kystruten AS hat die Ausschreibung mit vier nagelneuen Schiffen gewonnen, die einen besonders niedrigen Schadstoffausstoß haben. Diese müssen bis zum Start am 1. Januar 2021 aber erst noch gebaut werden. Hinter der Muttergesellschaft Havila Holding AS steht die Familie Sævik aus Fosnavåg in Sunnmøre. Solvik-Olsen betonte, er freue sich, dass eine norwegische Reederei bei der Ausschreibung zum Zuge gekommen sei.

Die Reederei Hurtigruten AS hat zwar ihren Sitz in Tromsø und ihre Vorgänger haben eine lange Geschichte in Norwegen. Der heutige Besitzer ist jedoch die britische Private Equity-Gesellschaft TDR Capital. Die neuen Umweltvorschriften will Hurtigruten durch Umbauten erfüllen.

Wie die Route künftig funktioniert, wird sich zeigen: Gegenüber NRK sagt Hurtigruten-Geschäftsführer Daniel Skjeldam, die Gesellschaft werde weiter täglich an der norwegischen Küste unterwegs sein, auch wenn nur sieben und nicht elf Schiffe bezuschusst werden.

 

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Hurtigruten bewirbt sich für Hurtigruten

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