Kometen Swan und Lemmon auf Durchreise an der Erde vorbei

Gleich zwei Kometen befinden sich gerade auf der Durchreise an der Erde vorbei: der erst im September überhaupt entdeckte „Swan“ und der schon etwas länger bekannte „Lemmon“. Beide sollen in diesen Tagen der Erde am nächsten kommen. Während man für „Swan“ voraussichtlich trotzdem noch ein Fernglas benötigt, könnte man „Lemmon“ zu einem günstigen Zeitpunkt von einem dunklen Ort aus möglicherweise sogar mit bloßem Auge sehen. Voraussetzung dafür ist natürlich ein klarer Himmel.

Komet Tsuchi im vergangenen Jahr war mit bloßen Augen erkennbar.

Komet „Swan“, wissenschaftlicher Name C/2025 R2, wurde am 10. September von dem ukrainischen Hobby-Astronomen Vladimir Bezugly auf Bildern von Bord des Forschungssatelliten SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) entdeckt und gemeldet. Die Bilder stammten von dem Solar Wind Anisotropies (SWAN)- Instrument. Die Entdeckung wurde schnell bestätigt, am 16. September wurde er beispielsweise über Mexiko fotografiert. Zu sehen ist er kurz nach Sonnenuntergang im Südsüdwesten, nahe des Horizonts. In der kommenden Woche soll er oberhalb des Sternbilds Schütze, später oberhalb des Sternbilds Steinbock zu sehen sein (Aufsuchkarte bei der Vereinigung der Sternenfreunde)  Er ist im Süden besser zu sehen als im hohen Norden.

Hell, aber nicht so hell wie Tsuchi

Komet „Lemmon“, wissenschaftlicher Name C/2025 A6, wurde im Januar vom Observatorium auf dem Mount Lemmon in Arizona, USA, aus  entdeckt. Er soll aber vor etwa 1320 Jahren schon einmal die Erde passiert haben und wird in 1410 Jahren wieder erwartet. Am 21. Oktober soll er der Erde am nächsten kommen. Man kann ihn sowohl abends als auch frühmorgens sehen. Zurzeit sieht man ihn am Abendhimmel im Nordwesten zwischen dem großen Bären (auch großer Wagen genannt)  und dem hell leuchtenden Stern Arkturus im Sternbild Bärenhüter, am Dienstag dann oberhalb von Arkturus.  Die größte Helligkeit wird zwischen dem 25. und dem 28. Oktober erwartet. ( Aufsuchkarte bei der Vereinigung der Sternenfreunde). So hell wie der Komet Tsuchinshan-ATLAS im vergangenen Jahr wird er voraussichtlich aber nicht. 

Höhepunkt der Orioniden am 21. Oktober

Ein Schritt vor die Tür lohnt sich am 21. Oktober nachts auf alle Fälle, wenn das Wetter klar ist, denn dann sollen auch der Höhepunkt des Orioniden-Meteorstroms sein – von einem dunklen Standort aus mit bis zu 20 Sternschnuppen die Stunde.

Die Kometen sind auch in Live-Sky-Karten zu sehen, zum Beipiel Heavens Above. Achtet darauf, dass die Position auf euren Standort eingestellt ist. Es gibt auch mehrere Sterngucker-Apps.

Übrigens sind auch die Polarlichter in dieser Saison weiter aktiv:

Start der Nordlichtsaison – heute Nacht hohe Aktivität möglich

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