Schweden/Norwegen. Am Grenzübergang zwischen dem norwegischen Eidskog und dem schwedischen Eda wurde nun eine ungewöhnliche Polizeistation eröffnet. Das Gebäude erstreckt sich über die Ländergrenze, dort sollen schwedische und norwegische Polizeibeamte gemeinsam arbeiten und es der grenzüberschreitenden Kriminalität so schwierig wie möglich machen. Darüber berichteten SVT und NRK.

Kronprinzessin Victoria und Kronprinz Haakon schnitten das Band durch. Foto Magnus Buer / Justis- og beredskapsdepartementet, Norge
Der Grenzübergang Eidskog-Eda zwischen den Regionen Innlandet und Värmland ist einer der am häufigsten benutzten norwegisch-schwedischen Grenzübergänge, nur Svinesund hat noch mehr Verkehr. Innernordische Grenzübergänge sind normalerweise ohne Stopp zu passieren. Darauf setzen allerdings auch Kriminelle. Mit der grenzüberschreitenden Polizeizusammenarbeit, die nun auch räumlich demonstriert wird, soll der Kampf gegen Schmuggler aller Art und andere Arten von grenzüberschreitender Kriminalität effektiver werden. Ein Beispiel dafür sind die Aktivitäten der berüchtigten schwedischen Gangs, die sich einerseits in die Nachbarländer ausbreiten, deren „Service“ aber auch von Kriminellen in den Nachbarländern in Anspruch genommen wird. Zur Kooperation gehören der Austausch von Information ebenso wie gemeinsame Patroullien auf beiden Seiten. Die schwedische Kronprinzession Victoria und der norwegische Kronprins Haakon schnitten gemeinsam das Band durch, auch die beiden zuständigen Justizminister waren vor Ort.
Problem Bewaffnung ausgeräumt
Vor der Fertigstellung des Gebäudes war noch ein Problem zu lösen gewesen: Schwedische Polizisten arbeiten grundsätzlich bewaffnet, norwegische taten dies bisher nicht, außer bei erhöhtem Terrorniveau. Damit hätten die schwedischen Beamten nicht nach Norwegen gedurft. Seit dem 1. Juli gilt allerdings auch in Norwegen die generelle Bewaffnung. Unterschiedlich bleiben allerdings manche Regeln.
Die Idee, an der Grenze zu kooperieren, gab es schon länger, es wird sogar in mehreren Regionen gemeinsam patrouilliert. Nirgendwo ist dabei allerdings bisher ein Gebäude entstanden, in dem so eng zusammengearbeitet wird.
Schweden arbeitet auch grenzüberschreitend mit Finnland zusammen, zum Beispiel im Bereich Haparanda -Tornio.
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