Finnland. Es wäre vielleicht eine archäologische Sensation gewesen: Hobby-Schatzsucher mit Metalldetektoren stießen in Savukoski, Finnisch Lappland, auf Gegenstände wie eine Pfeilspitze, ein Messer, einen Schürhaken und Bronzeschmuck. Leider beschädigten sie dabei den Fundort so gründlich, dass den Archäologen nun wichtige Informationen aus dem Kontext fehlen. Das teilte das Museum der Region, das Arktikum in Rovaniemi mit.
Dass es in der Gegend archäologisch interessantes Material gab, war bekannt. Im Vorjahr hatte eine andere Gruppe Funde gemacht, nichts weiter angerührt und ordungsgemäß das Museum verständigt. Fachleute konnten die Stelle komplett dokumentieren. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein Brandgrab handelte. Die Funde waren Grabbeigaben aus der späteren Eisenzeit (800 – 1200 n.Chr.).
In der Nähe stieß nun eine Gruppe mit Metallsuchgerät ebenfalls auf Gegenstände, die mehrere Jahrhunderte alt sind – vermutlich ebenfalls aus der Eisenzeit. Diese Gruppe war allerdings weniger umsichtig und beschädigte den Untergrund. Die Archäologen fanden dort auch Hinweise auf Gräber aus der Steinzeit. Die Lage der Grabbeilagen ließ sich jedoch nicht mehr rekonstruieren. Deshalb können die Archäologen auch nur begrenzt Schlüsse aus der Situation ziehen – und sind entsprechend verärgert. Aus einem unzerstörten Fundort hätten sie möglicherweise viel mehr herauslesen und die Gegenstände in Zusammenhang setzen können. Dann hätte es vielleicht sogar eine Sensation gegeben, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Archäologen weisen nun daraufhin, dass antike Artefakte nicht einfach ausgegraben werden dürfen und dass die Fachleute an den regionalen Museen Auskunft darüber geben, wie man sich bei einem Fund richtig verhält.
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