Nationalpark Vatnajökull jetzt auch Unesco-Weltnaturerbe

Island. Der kleine Inselstaat Island hat sein drittes Welterbe: Nun wurde auch der Nationalpark Vatnajökull auf die Unesco-Liste aufgenommen. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus Gletschern und Vulkanen und bedeckt fast 14 Prozent der Landesfläche.

Gletscher

Breiðamerkurjökull, Teil des Vatnajökull. Foto Andreas Tille/ CC BY-SA 4.0,

Dynamische Natur aus Feuer und Eis, die spektakulär interagiere und außerdem über eine endemische Grundwasser-Fauna verfüge, die die Eiszeit überlebt habe – so beschreibt die Unesco den Neuzugang in der Liste der Naturerben. Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Europas außerhalb des Polargebietes mit rund 40 Auslassgletschern – jene Zungen, die tiefer hinunter ins Tal reichen wie der Breiðamerkurjökull, der in die Lagune Jökulsárlón abschmilzt.  Darunter verläuft die Zentralspalte des Mittelatlantischen Rückens und mehrere Vulkansysteme, darunter das des Grímsvötn. Bricht ein Vulkan aus, oder ist wieder zuviel Eis aufgrund geothermischer Hitze geschmolzen, kommt es zum Gletscherlauf – zuletzt vergangenes Jahr über den Fluss Skaftá.Als der Gletschervulkan Öræfajökull, ebenfalls Teil des Nationalparks, im vergangenen Jahr unruhig wurde, wurden eigens neue Pläne für die Evakuierung der Anwohner gemacht, denn bei einem Ausbruch dort würde der Gletscherlauf sehr schnell kommen. Inzwischen hat er sich aber wieder einigermaßen beruhigt.

Nationalpark umfasst 14 Prozent der Insel Island

Der größte isländische Nationalpark Vatnajökull war gerade erst erweitert worden: Jetzt gehören auch der Vulkan Herðubreið, die Oase Herðubreiðalindir, Teile der Wüste Ódáðahraun und die Berge Kollóttudyngja, Eggert und Bræðrafell dazu. Als er 2008 gegründet wurde, gingen auch die älteren Nationalparks Skaftafell und Jökulsárgljúfur darin auf. Insgesamt umfasst er nun 14.700 Quadratkilometer. Im Zuge der Erweiterung hatte der Umweltminister mehr Geld für Wege und Beschilderung angekündigt. Ein großer Teil des Nationalpark-Gebietes wird für Menschen aufgrund der natürlichen Gegebenheiten unzugänglich bleiben. Es gibt aber mehrere Besucherzentren, unter anderem bei Skaftafell und Höfn, und viele Wandermöglichkeiten in den Randgebieten. Und mit ortskundigen Führern kann man auf Gletschertour gehen. 

Island hat bereits zwei Gebiete auf der Unesco-Welterbeliste: die Vulkaninsel Surtsey und Þingvellir.

Ein Nationalpark in Islands Hochland ist weiter in der Diskussion:

Dieser Beitrag wurde unter Island, Vulkanismus/ Erdbeben veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert