Norwegen: Mehr Sicherheit für Radfahrer im Tunnel

Norwegen. Wer in Norwegen Rad fährt, hat zwar häufig mit Steigungen zu kämpfen, wird aber mit fantastischen Ausblicken belohnt. Wenn nur die Tunnel nicht wären – manche sind verboten, andere zumindest unheimlich. Ein neues Schilder-System soll das Radfahren im Tunnel sicherer machen. Darüber berichtete NRK.

Fahrrad

Unterwegs mit dem Rad.

Tunnel sind das Geheimrezept des norwegischen Straßensystems. Insgesamt gibt es 1194, und es wird weiter geplant und gebaut. 400 Tunnel sind aus Sicherheitsgründen für Radfahrer verboten. Andere sind erlaubt, aber wenig angenehm, beispielsweise ältere schlecht oder gar nicht beleuchtete Exemplare, solche mit schlechter Bodenbelag oder starken Steigungen. Es gibt aber nicht immer gute Möglichkeiten, Tunnel zu vermeiden.  Wer beispielsweise zum Nordkap will, für manchen Radreisenden das Ziel schlechthin, muss den 6875 Meter langen Nordkapptunnel inklusive neun Prozent Steigung  passieren, um vom Festland auf die Insel Magerøya zu kommen – es sei denn, er quartiert sich auf der Hurtigruten ein.

Während es in dem 1999 eingeweihten Nordkapptunnel immerhin Seitenstreifen gibt, ist dies in vielen älteren Tunneln nicht der Fall. 2017 verunglückte ein belgischer Radfahrer tödlich im Raunekleivtunnelen in Samnangen nahe Bergen: Er wurde von hinten von einem Pkw angefahren. Danach widmete sich Statens Havarikommisjon zum ersten Mal einem Unfall mit Radfahrer und empfahl Verbesserungen. Norwegens alte Tunnel müssen nicht dieselben Standards erfüllen wie neue.

Schild: „Syklist i tunnel“

Ein Schritt in Richtung mehr Sicherheit sollen nun auch die Schilder „Syklist i tunnel“ mit Warnleuchte bringen, die automatisch aufblinken, sobald der Sensor einen Radfahrer erfasst, der in den Tunnel fährt. Nachfolgende Autofahrer sind dann vorgewarnt und hoffentlich entsprechend aufmerksam und vorsichtig. Bei früheren Modellen musste der Radfahrer noch selbst auf den Knopf drücken. Das erste Exemplar wurde nun am Sæviktunnelen auf Remøya in Møre und Romsdal in Betrieb genommen. Die Schilder sind sowohl an den Einfahrten als auch innen platziert. Sollte sich das Modell bewähren, soll es auch an anderen Orten eingesetzt werden.

Karten mit Infos zu Tunneln in Norwegen für Radfahrer:

 

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