Skellefteå (Schweden). Die Batteriefabrik von Northvolt, aufgezogen von zwei ehemaligen Tesla-Managern, war eigentlich der große Hoffnungsbringer für Nordschweden und speziell den Ort Skellefteå. Inzwischen baut Northvolt auch in Deutschland, bei Heide. Es läuft allerdings nicht alles glatt für Northvolt in Schweden: Verspätete Produktion, Milliardenauftrag verloren. Pläne für ein Werk in Borlänge wurden eingestampft. Und dann sind da noch drei seltsame Todesfälle. Darüber berichtete SVT.
Ende Mai wurde in der Fabrik in Skellefteå gefeiert und die gut 3000 Angestellten erhielten Gutscheine für lokale Unternehmen. Endlich, so berichtete der Geschäftsführer von Northvolt Ett in Skellefteå, Mark Duchesne, sei die Produktion richtig in Gang gekommen und steigere sich jede Woche. Die Kommune Skellefteå kann außerdem erneut einen deutlichen Bevölkerungszuwachs verzeichnen. Vor der Batteriefabrik sah es in Skellefteå aus wie in vielen anderen nordschwedischen Orten: Die jungen Leute zogen weg, um anderswo mehr Chancen auf einen guten Arbeitsplatz zu haben. Northvolt wirbt international um Personal.
Produktion hinter dem Zeitplan
Die Produktion liegt allerdings deutlich hinter dem Zeitplan und ist immer noch nicht voll in Gang. Dies sollte eigentlich schon Ende 2023 soweit sein, nun berichtet SVT von 2025. Die Produktion sei sehr komplex. Vermutlich deshalb habe BMW einen Großauftrag bei Northvolt zurückgezogen, melden Medien. BMW gehört allerdings selbst zu den Northvolt-Eigentümern und laut Business Insider soll die nächste Generation der Batterien von Northvolt kommen.
Keine neue Fabrik in Borlänge
Gleichzeitig expandiert Northvolt schon in alle Richtungen, darunter mit Northvolt Drei in Deutschland bei Heide. Die schwedische Stadt Borlänge, in der Northvolt ebenfalls eine Batteriefabrik geplant hatte, muss sich jetzt dagegen eine Alternative suchen, denn diese Pläne wurden erst verschoben, dann eingestampft. Northvolts Grundstück dort soll nun wieder verkauft werden.
Warum starben drei Mitarbeiter innerhalb eines halben Jahres?
Die größten Schlagzeilen machten in Schweden zuletzt aber drei rätselhafte Todesfälle – alles Mitarbeiter von Northvolt, die vom Job kamen: im Januar ein 33-Jähriger, im Februar ein 19-Jähriger und im Juni ein 59-Jähriger. Alle sollen gesund gewesen sein. Die Polizei hatte die beiden früheren Fälle untersucht und sie zunächst als Todesfälle ohne Verdacht auf ein Verbrechen abgelegt. Nach dem dritten Todesfall innerhalb eines halben Jahres wurden die alten Untersuchungen aber neu geöffnet. In keinem der Fälle konnte die Rechtsmedizin eine Todesursache feststellen. Die Untersuchung wird voraussichtlich erst im Herbst abgeschlossen sein.
Früherer Artikel zu Northvolt:
Skellefteå, Schweden: Erste Batterie bei Northvolt gefertigt
2 junge migrantische Männer, die kurz nacheinander, ohne offensichtliche Ursache, tot aufgefunden werden, das wird nicht verfolgt. Aber 1 alter weißer Tote, der einige Monate später stirbt schon. Riecht nach Rassismus. Schon im Dezember sind bei Bauarbeiten 2 Menschen tödlich verunglückt. Inder würden sagen Karma. Batterien herzustellen, damit alle so weiter machen können ist Irrsinn.