Finnland: Heute ist das Finale der Luftgitarren-Weltmeisterschaft

Oulu (Finnland). Ist es Tanz? Ist es Sport? Oder doch Musik? Auf alle Fälle: ein unterhaltsames Event für Teilnehmer und Zuschauer – die Weltmeisterschaft im Luftgitarrespielen. Sie findet seit 1996 jedes Jahr in Oulu, am nördlichen Ende der Ostsee, statt.  Heute ist das Finale.

Luftgitarre

Vorjahressieger Matt“Airistotle“ Burns aus den USA. Foto: Juuso Haarala/ Air Guitar World Championships

Man kann es im stillen Kämmerlein nur für sich tun. Den Lieblingssong hören und sich in Pose werfen, als wäre man selbst der Rockstar. Man kann die Kunst aber auch weiter treiben. Sich einen Bühnennamen und ein Outfit zulegen und auf der Bühne den Star geben, auch wenn man keine drei Töne sauber auf der Gitarre hinbekommt. Die Kunst ist hier die Pose. Das überzeugende Verschmelzen mit der Musik vom Band. Luftgitarre-Wettbewerbe sind eine Fankultur, die über sich hinaus gewachsen ist – mit Anhängern auf der ganzen Welt.

Vorjahressieger Matt „Airistotle“ Burns aus den USA stellt sich heute seinen Herausforderern. Das sind die Sieger aus den sieben nationalen Wettbewerben, die es inzwischen gibt, und den acht Qualifizierten aus dem „Dark Horses“-Wettbewerb gestern. Hinter der Veranstaltung steht die Organisation Air Guitar World Championships – was einst als Witz begann, ist heute eine eingetragene Handelsmarke. Offizielles Ziel ist der Weltfrieden – wer Luftgitarre spiele, könne schließlich keine Waffe halten. Auch das Engagement gegen den Klimawandel ist inzwischen Teil der Veranstaltung.

Deutschland gehört zu den Ländern, in denen es einen nationalen Wettbewerb gibt.  Der Münchner Patrick „Ehrwolf“ Culek konnte gerade seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen und kann deshalb auch in Oulu antreten. Teilnehmer aus Ländern ohne eigene Qualifikationsrunden  bewerben sich als „Dark Horses“ am Tag vorher für das Finale. Zwei Mal stehen die Teilnehmer dann auf der Bühne: Mit einem selbstgewählten Lied und mit einer Improvisation zu einem Lied der Jury, jeweils 60 Sekunden lang. Der Preis für den Weltmeister ist eine echte E-Gitarre.

„Natürlich kommt man sich ein bisschen blöd dabei vor, Luftgitarre zu spielen“ (…) „Aber darüber muss man wegkommen. Man darf nicht daran denken, dass man sich lächerlich macht“ zitiert der Tagesspiegel in einem Artikel 2011 die deutsche Teilnehmerin Aline Westphal alias „Devil’s Niece“. Das Verwandeln in die Bühnenfigur helfe dabei, die Hemmungen los zu werden.  Aline Westphal war dabei besonders erfolgreich: „Devil’s Niece“ wurde 2011 Weltmeisterin.

Der Livestream zum Finale beginnt um 14 Uhr, das eigentliche Finale um 20 Uhr. In Finnland ist dies eine Stunde früher.

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Und so war Aline Westphals Auftritt 2011:

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