Erinnerung: Es gibt mehr Vulkane auf Island als Fagradalsfjall

Island. Zwei von Islands größten Vulkanen haben sich gerade nachdrücklich mit Erdbeben in Erinnerung gebracht: Katla und Bárðarbunga. Am aktivsten ist jedoch weiterhin Fagradalsfjall auf Reykjanes: Mehr als 100 Millionen Kubikmeter frische Lava liegen bereits, und täglich werden es mehr. Die Straße ist bei der aktuellen Flussrichtung aber nicht gefährdet.

Vulkan Fagradalsfjall lebt

Vulkan Fagradalsfjall in der Webcam von RÚV.

Es waren bewegte Tage im hohen Norden. Am Dienstagabend meldete sich Bárðarbunga mit zwei Beben, Stärke 3, 9 und 4, 5. Das Vulkansystem Bárðarbunga im Hochland, teilweise unter Gletscher, ist für die größte Eruption auf Island in neuerer Zeit verantwortlich: die Holuhraun-Eruption, die von August 2014 bis Februar 2015 dauerte und 85 Quadratkilometer mit neuer Lava bedeckte.  In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es in Alaska ein Erdbeben der Stärke 8,2. Als Ursache gilt hier die Plattentektonik. Am Donnerstagabend legte dann Katla nach mit einem Beben der Stärke 3,2. Heute, Samstag, gab es ein weiteres mit 3,3. Dieser Vulkan, dem jüngst eine eigene Netflix-Serie gewidmet wurde, gilt als extrem gefährlich. Sein letzter Ausbruch war 1918. Trotz gelegentlicher Unruhe rechnen die Wissnschaftler aber nicht mit einem bald bevorstehenden Ausbruch von Katla oder Bárðarbunga, die natürlich überwacht werden – ebenso wie Grímsvötn, Öræfajökull und Hekla.

Auch mit neuem Rhythmus weiter produktiv

Der Ausbruch am Fagradalsfjall hat zwar seinen Rhythmus geändert und ist nicht mehr ganz so einfach zu betrachten. Neulich wurden jedoch wieder neue Luftaufnahmen gemacht, anhand derer das Wachstum berechnet wird – das Ergebnis veröffentlichte nun die geologische Fakultät der Universität Islands. Der Ausbruch am Fagradalsfjall hat es seit dem Beginn am 19. März auf 109,1 Millionen Kubikmeter ausgestoßene Lava gebracht, die sich auf 4,3 Quadratkilometern verteilt. Dabei geht die Entwicklung in die bestmögliche Richtung: Zuletzt floss die Lava vom verbliebenen aktiven Krater in die Meradalir. In Nátthaga ist die Zunge nicht weiter gewachsen. Das lässt zumindest die Hoffnung übrig, dass die Straße Suðurstrandsvegur in absehbarer Zeit doch nicht mit Lava überflutet wird . Die Lava fließt aktuell mit 11,3 Kubikmeter pro Sekunde.  Statt eines gleichmäßigen Stroms wie am Anfang legt der Vulkan nun allerdings immer wieder Pausen ein – und kehrt dann mit Macht zurück.

Früherer Artikel zum Thema: Fagradalsfjall: Rhythmusänderung oder nahes Ende des Ausbruchs?

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