Bodø (Norwegen). Die NATO baut ihre Präsenz im Norden aus: Kurz nach dem neuen Hauptquartier für Bodenstreitkräfte in Finnland eröffnete nun auch das neue Luftoperationszentrum (Combined Air Operations Centre) in Bodø. Von dort aus sollen Flüge im NATO-Luftraum überwacht, aber auch Luftmanöver geplant und geleitet werden. Darüber berichtete unter anderem High North News, die norwegischen Streitkräfte und die NATO selbst.
Bisher gab es zwei Combined Air Operations Centre (CAOC) der NATO in Europa: eins im deutschen Uedem und eins im spanischen Torrejón. Das neue Zentrum in Bodø soll diese verstärken. Das wurde im Februar beschlossen. Untergebracht ist es zunächst im ehemaligen Luftwaffenstützpunkt in Bodø, Kommandant ist der Norweger Tron Strand. Ein dauerhaftes Quartier ist in Reitan nahe Bodø geplant, wo aber noch renoviert wird. In Zukunft sollen dort mehrere Hundert Menschen Dienst tun, vor allem aus Norwegen, Schweden und Finnland. Die drei CAUC in Deutschland, Spanien und Norwegen unterstehen dem Allied Air Command in Ramstein.
Steuerung der Abfangjäger jetzt aus Bodø
Norwegen lässt im hohen Norden schon seit 1961 im Rahmen des Quick Response Alert bei Bedarf Abfangjäger aufsteigen, um unbekannte Flugzeuge zu identifizieren. Früher starteten diese in Bodø, jetzt vom neuen Luftwaffenstützpunkt in Evenes aus. Bisher wurde dies aus Deutschland gesteuert. Im Jahr 2023 waren es beispielsweise 32 Starts, im Jahr 2024 38. Diese Aufgabe ist nun auf das neue Zentrum in Bodø übergegangen. Der erste Auftrag kam am Mittwoch: Zwei F-35 starteten in Evenes, um ein russisches Überwachungsflugzeug zu identifizieren, das sich nördlich der Finnmark in internationalem Luftraum befand. „Das Flugzeug verhielt sich professionell und der Vorfall wurde ruhig und als Routineaufgabe gehandhabt“, heißt es in der Meldung dazu bei NRK.
(Thema QRA erweitert und aktualisiert 10.30 Uhr)
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