Reykjanes (Island). Nach drei Wochen endete nun der jüngste Vulkanausbruch auf Reykjanes. Schon am Wochenende hatten Aktivität und vulkanischer Tremor nachgelassen. Das Ausbruchsgebiet bleibt dennoch Gefahrenzone: Der isländische Wetterdienst warnt eindringlich davor, frische Lava zu betreten.

Was nach dem Ende der Eruption noch gefährlich ist: frische Lava und Spalten. Quelle Veðurstofa/ Háskola Íslands
Anders als bei den anderen Ausbrüchen an der Kraterreihe Sundhnúksgígar war es beim jüngsten für halbwegs trainierte Wanderer möglich, zu Fuß bis zur frischen Lava zu kommen – ähnlich wie bei den drei ersten Eruptionen auf Reykjanes ab 2021. „Frische Lava bitte nicht betreten“ war eine Ermahnung, die offensichtlich tatsächlich wieder nötig war, da es immer wieder Leute versuchten. Auch wenn nun aus dem Krater nichts mehr nachkommt: Der Wetterdienst weist daraufhin, dass sich unter einer dünnen Kruste immer noch glühende Lava befinden könne. Und immer noch könnten am Lavarand plötzlich Lavazungen weiterfließen. In der Nähe des Vulkans kann es außerdem weiter zu einer Gasbelastung in einem Ausmaß kommen, das gefährlich sein kann. Die neue Gefahrenkarte berücksichtigt diese immer noch vorhandenen Gefahren, auch wenn der Ausbruch nun vorbei ist. Zu berücksichtigen ist auch die andauernde Gefahr durch die Spalten, die bei den massiven Verformungen im Zuge des ersten Magmaflusses im November 2023 entstanden sind.
Zwölf Vulkanausbrüche auf Reykjanes – kommt ein dreizehnter?
Seit März 2021 gab es zwölf Vulkanausbrüche auf Reykjanes, die letzten neun davon im Bereich der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Dass es auch zu einem 13. kommt, ist wahrscheinlich: Wie der Wetterdienst mitteilte, verzeichnet die Messstelle Svartsengi erneut eine Landhebung. Dies deutet daraufhin, dass sich in der Magmakammer darunter Magma sammelt – wie vor all den jüngsten Ausbrüchen. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Vulkanausbruchs in der Nähe hängt über dem Ort Grindavík wie ein Damoklesschwert und bremst die Planungen für einen Wiederaufbau.
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