Statsraad Lehmkuhl fährt nicht durch die Nordwestpassage

Grönland/Kanada. Der norwegische Großsegler Statsraad Lehmkuhl ist zurzeit im Auftrag der UN unterwegs und wirbt für einen nachhaltigen Umgang mit den Ozeanen. Gleichzeitig werden von Bord aus ebendiese Ozeane erforscht. Ein Höhepunkt dieser „One Ocean Expedition“ fällt nun aufgrund der aktuellen Eisbedingungen weg: Statt über die Nordwestpassage geht es jetzt über den Panamakanal in den Pazifik. Das teilte das Team  auf der Internetseite mit. Update: Studierende und Wissenschaftler werden in St. Johns, Kanada, von Bord gehen, um ihren Kurs “ Arctic Future Pathfinders“ an Land zu vollenden.

Großsegler , fotografiert aus der Luft, blaues Wasser und Himmel

Statsraad Lehmkuhl in der Davisstraße. Foto André Marton Pedersen

Vor kurzem erst hatte die 111 Jahre alte Dreimastbark die grönländische Hauptstadt Nuuk verlassen und war Richtung Pond Inlet in Kanada und der Einfahrt zur Nordwestpassage gesegelt. „Obwohl die Eiskarten für große Teile der Route vielversprechend aussahen, zeigen aktuelle Daten, dass die kommenden Eisbedingungen die Zertifizierung des Schiffes übersteigen könnten“, heißt es auf der Website der Expedition. Dies gelte insbesondere für den westlichen Teil der kanadischen Arktis, wo die Schmelzssaison später als erwartet eingesetzt habe. Zwar wurde das Schiff gründlich auf die arktischen Gewässer vorbereitet und besitzt ein „Polar Ship Certificate“, hat allerdings keinen speziell verstärkten Rumpf und ist nur zugelassen für Gewässer mit weniger als 10 Prozent Eis.  Das letzte Wort für Schiffe dieser Größe haben die kanadischen Behörden, die die Einfahrt in die Passage wegen zu vieler erwarteter Eisberge ablehnten (siehe Video). Damit bleibt Baffin Bay das arktischste Gewässer auf dieser Tour für die Statsraad Lehmkuhl. 

„Die Natur hat das letzte Wort“

An Bord sind aktuell 78 Studierende und Wissenschaftler der Universität Tromsø sowie 36 Crewmitglieder. „Natürlich sind viele enttäuscht, aber die Natur hat das letzte Wort. Wir waren darauf vorbereitet, dass wir möglicherweise die Route ändern müssen, und haben schnell alternative Lösungen ausgearbeitet“ , so Expeditionsleiter Haakon Vatle.

Uniprojekt bleibt Kanada an Land

Wie die UiT nun mitteilte, werden die Studierenden, die eigentlich den Kurs Arctic Future Pathfinders auf der Seereise durch die Nordwestpassage vollenden wollten, nun im kanadischen St. Johns von Bord gehen und ihren Kurs an Land, in Kooperation mit der Memorial University in Neufundland , vollenden. 

Nach der neuen Planung werden noch einmal Nuuk soewie St. Johns angelaufen, bevor die Segel Richtung Bermuda und weiter zum Panamakanal gesetzt werden. Im Pazifik geht es dann mit Zwischenstopps nach Vancouver, bevor der Rückweg ansteht. 

Man kann die Reise auf der Website der One Ocean Expedition, auf Facebook und auf Instagram verfolgen. 

Früherer Artikel zum Thema: Großsegler Statsraad Lehmkuhl als UN-Botschafter auf Ozeantour

Die neue Route ohne die arktischen Zwischenstopps: 

Geänderte Route der Statsraad Lehmkuhl: Die Nordwestpassage fällt aus. Quelle One Ocean Expedition

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