Trollfjell-Geopark jetzt auch auf UNESCO-Liste

Norwegen. Der Torghatten, der Berg mit dem Loch vor Brønnøysund, ist vermutlich die bekannteste Attraktion im Trollfjell Geopark, aber nicht die einzige. Die Bedeutung  des Parks erkennt nun auch die UNESCO an:  Beim jüngsten Treffen in Paris wurde er auf die Liste der herausragenden geologischen Phänomene aufgenommen und darf sich jetzt Trollfjell UNESCO Global Geopark nennen. 

Torghatten

Torghatten – der Berg mit dem Loch. Foto all-free-photos.com

Das Loch im Torghatten bildete sich durch die Wellen, als dieser Teil noch auf Meereshöhe lag. Mehrere „angefangene Löcher“ sind am Berg zu finden. Das Loch ist 25 bis 35 Meter hoch, 160 Meter lang und ein beliebtes Ausflugsziel. Von Bord der Hurtigruten aus kann man es ebenfalls sehen.

Doch der Trollfjell Geopark hat noch mehr Formationen zu bieten, und die exotischste dürfte die Insel  Leka  sein, die auch zu Norwegens geologischem Nationalmonument gewählt wurde.  Hier kann man während einer Wanderung 420 Millionen Jahre in die Vergangenheit und gleichzeitig sieben Kilometer ins Erdinnere tauchen.

Leka: ein Stück Amerika in Norwegen

Denn die Insel Leka besteht aus Gestein, das einst zur Laurentia-Platte gehörte, jenem Kontinentalblock, der heute Nordamerika und Grönland bildet. Dieser näherte sich damals dem Block, der heute Norwegen bildet, und kollidierte. Als  der Laurentia-Block wieder davontrieb, hinterließ er ein Stück in Leka. Und zwar in besonders besucherfreundlicher Variante: Der ganze Prozess des Zusammenstoßens und Wieder-Losreißens „kippte“ Leka seitwärts und ermöglichte, dass dort heute trockenen Fußes ein Bodenquerschnitt besichtigt werden kann, der von sieben Kilometern im  früheren Erdinneren bis zum früheren Meeresboden führt. Das Gestein aus dem Inneren der Erde ist gelb bis gelbrot. Es dauerte bis 1960, bis die Forscher eine Erklärung für dieses Phänomen fanden.

Der Status als UNESCO-Geopark ist zum einen eine Auszeichnung für die geologischen Schätze, die dort zu besichtigen sind. Gefordert wird aber auch, dass diese mit einem nachhaltigen Konzept der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Trollfjell Geopark hat ein Informationszentrum in  Brønnøysund und viele Außenstellen. Dafür arbeiten die Kommunen Brønnøy, Vega, Vevelstad, Sømna, Bindal und Leka zusammen. Vega ist wegen seiner Eidertradion außerdem Unesco-Weltkulturerbe.

Weitere Geoparks in Norwegen, Island, Finnland und Schweden

In Norwegen gibt es noch zwei weitere UNESCO-Geoparks, den Magma Geopark in Rogaland und Gea Norvegika im Vestfold und der Telemark. Island hat zwei UNESCO-Geoparks, Katla und Reykjanes, Finnland einen bei Rokua. Schweden richtet gerade den Geopark Platåberget zwischen Trollhättan und Skövde ein. Das Ziel ist, ebenfalls von der UNESCO anerkannt zu werden.

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