Nur noch für Eisbären: Grubenort Svea auf Spitzbergen renaturiert

Spitzbergen (Norwegen). Rund 100 Jahre lang wurde in der Svea-Grube auf Spitzbergen Kohle abgebaut. Davon sieht man heute – fast- nichts mehr: Das Gebiet wurde fast komplett wieder zurückgebaut. Diese Maßnahme gilt als Norwegens größte Natur-Restaurierung und ist nun abgeschlossen. Entfernt wurden auch Häuser, Straßen, ein Flugplatz und die Kaianlage. Darüber berichtete NRK.

Svea

Projektleiter Morten H. Johansen von Store Norske (links) und Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide. Foto Jon Berg, regjeringen.no

Bis zu 400 Angestellte arbeiteten und wohnten zu Spitzenzeiten in der Siedlung Svea am VanMijenfjord auf Spitzbergen. Rund 32 Millionen Tonnen Kohle wurden dort in den rund 100 Jahren abgebaut. Es wäre auch noch welche übrig: Die Grube Lunckefjell neben der Grube Svea Nord war erst 2014 eröffnet worden. Laut NRK sind in den Gruben um Svea noch etwa 10 Millionen Tonnen Kohle vorhanden. Der Bergbau dort war 2016 zunächst aus wirtschaftlichen Gründen pausiert worden. 2018 beschloss die damalige Regierung in Zusammenhang mit den Haushaltsberatungen, die Gruben Svea Nord und Lunckefjell endgültig stillzulegen und mittelfristig den norwegischen Kohlebergbau auf Spitzbergen komplett zu beenden.

Nur noch vier denkmalgeschützte Gebäude erinnern an Svea

Die Renaturierung des früheren Grubenortes kostete rund 1,6 Milliarden norwegische Kronen und fiel sogar deutlich günstiger aus als ursprünglich geplant. Von den früheren Gebäuden sind laut Pressemitteilung nur noch vier denkmalgeschützte Objekte übrig, die gesichert wurden und an das Grubenzeitalter dort erinnern sollen. Fotos auf der Webseite des staatlichen norwegischen Bergbauunternehmens Store Norske zeigen den Ort in verschiedenen Phasen. Nun haben die Eisbären dort ihre Ruhe zurück. Der Van Mijenfjord ist inzwischen als Nationalpark geschützt.

Bald Ende des norwegischen Kohlebergbaus auf Spitzbergen

Von den norwegischen Gruben ist nun nur noch Gruve 7 bei Longyearbyen in Betrieb. Mit dieser Kohle wurde bisher zum einen das Kraftwerk von Longyearbyen betrieben, zum anderen wird sie für industrielle Prozesse an ein deutsches Unternehmen verschifft. Noch in diesem Herbst soll Longyearbyen allerdings komplett von Kohle auf importierten Diesel als Zwischenlösung umsteigen. Mittelfristig soll Longyearbyen, wo man den Klimawandel schon deutlich spürt, auf erneuerbare Energien umsteigen. Der Kohlebergbau in Gruve 7 für den Export soll noch bis 2025 weitergehen, dann ist endgültig Schluss. In der russischen Siedlung Barentsburg wird ebenfalls noch Kohle abgebaut.

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