Noch mehr Nachwuchs für Polarfüchse in Finnland

Finnland. Die Schutzmaßnahmen für den bedrohten Polarfuchs in Finnland liefern weiter Erfolge. Auch in diesem Jahr gibt es Nachwuchs, insgesamt 16 Welpen wurden geboren. Das meldet die Forstbehörde Metsähallitus. 2022 hatte es zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder Polarfuchs-Nachwuchs in Finnland gegeben.

Naali

Polarfuchs-Welpen, Naali- in Nordfinnland (aus großer Entfernung fotografiert). Foto Petri Piisilä, Forstbehörde

Der Polarfuchs-Nachwuchs wurde an zwei Stellen beobachtet: in den bergigen Gebieten von Enontekiö, wie im vergangenen Jahr in derselben Höhle,  und in Utsjoki. Auch die dortigen Wildkameras registrierten den Nachwuchs. Drei weitere Höhlen waren bewohnt, aber ohne Nachkommen.

Der Erfolg ist auf eine Reihe von Maßnahmen zurückzuführen:

  • In Norwegen und Schweden wird der Polarfuchsbestand schon länger durch Zufütterung stabilisiert. So überleben mehr von den jungen Polarfüchsen. In Norwegen werden Polarfüchse auch gezielt für die Auswilderung gezüchtet. Ein Teil der Tiere, die nun in Finnland Nachwuchs bekommen haben, stammt aus einem solchen Auswilderungsprojekt nahe der finnischen Grenze.
  • Der Rotfuchs macht dem Polarfuchs in den Grenzgebieten Konkurrenz. Er wird deshalb besonders bejagt, damit die Polarfüchse eine Chance haben, in der Region wieder Fuß zu fassen.
  • In diesem Jahr gab es viele Kleinnager. Damit war das Nahrungsangebot für die Polarfüchse sehr gut, auch jenseits der Futterstellen.

Die gute Ernährungslage half auch den Polarfüchsen in den Nachbarländern. So wurden allein auf der Varangerhalbinsel (Nordnorwegen) bis jetzt 64 Welpen gezählt. Ein Teil der Welpen wurde auch abseits der Futterstellen registriert.

Neue Bedrohung durch Klimawandel

Der Polarfuchs ist eigentlich an kalte Regionen perfekt angepasst. Wegen seines dekorativen, dichten Pelzes wurde er in der Vergangenheit massiv gejagt, bis an die Grenze des Aussterbens. Heute ist der Polarfuchs zwar in allen drei Ländern geschützt. Der Bestand erholte sich jedoch anfangs kaum. Dank der unterstützenden Maßnahmen geht es nun langsam bergauf. Der Klimawandel schrumpft allerdings gerade die Zonen, an die der Polarfuchs perfekt angepasst ist.

Die finnische Forstbehörde ermahnt die Wanderer, keine Essensreste liegen zu lassen. Diese begünstigten meist den Rivalen der Polarfüchse – den Rotfuchs.

Früherer Artikel zum Thema:

Erstmals seit 25 Jahren: Polarfuchs-Nachwuchs in Finnland

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Eine Antwort zu Noch mehr Nachwuchs für Polarfüchse in Finnland

  1. Georg Terwelp sagt:

    Hallo Zusammen,
    es wird schon ein beeindruckender Aufwand betrieben, um den Polarfuchs in Skandinavien zu halten. Ich habe aber Zweifel, ob dieser tatsächlich langfristig tragen wird. Der entscheidende Faktor ist der Klimawandel, der den Rotfuchs fördert und den für den Polarfuchs geeigneten Lebensraum unabweisbar schwinden lässt. Das Ende ist eigentlich absehbar. Künstlich hergestellte bessere Bedingungen halten immer nur kurze Zeit und sind außerdem mit hohen Kosten verbunden. Geld, welches man an anderer Stelle vielleicht besser einsetzen könnte?

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