Neuer Sonnenzyklus: Hoffnung auf mehr Polarlicht

In den nächsten Tagen lohnt es sich auch weiter südlich des Polarkreises, nachts in den Himmel zu sehen: Es wird eine deutliche Polarlichtaktivität bis zur kp-Stärke 5 erwartet. Um die Show zu sehen, darf natürlich kein Vorhang aus Wolken davor sein. Wenn es diesmal nicht klappt, dann vielleicht das nächste Mal: Das Solar-Minimum ist überwunden,  der neue Sonnenzyklus hat begonnen, die Chancen steigen.

Polarlicht

Dafür reichte es im Februar 2019 in Luleå trotz nahendem Minimum.

Ursache des erwarteten Phänomens ist wie so oft ein „koronaler Massenauswurf“, was nichts mit dem ähnlich klingenden Virus zu tun hat: Große Mengen elektrisch geladene Materie werden aus der äußersten Sonnenhülle, der Korona, in den Weltraum geschleudert. Wenn diese elektrisch geladenen Teilchen im Polarlichtoval auf die Atmosphäre treffen, laden sie die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle auf und lassen sie so dekorativ leuchten.

Von diesen Sonneneruptionen sollen wir in den nächsten Jahren wieder mehr bekommen, und damit auch mehr Polarlichter. Die Aktivität verläuft nämlich in einem elfjährigen Zyklus. Hinter uns liegt eine Zeit mit wenigen Sonnenflecken und damit auch wenig Sonneneruptionen und weniger häufigen großen Polarlicht-Ereignissen. Das absolute Minimum, das sich immer erst hinterher feststellen lässt, war im Dezember 2019. Damit hat nun ein neuer Sonnenzyklus begonnen, der die Nummer 25 erhielt. Das Maximum mit der größten Sonnenaktivität wird etwa 2023 erwartet. Im September gab es bereits Tage mit starker Aktivität, die aufgrund der Wetterverhältnisse aber nicht überall gut sichtbar waren.

Sonnenaktivitäten stören Elektronik und Funkwellen

Nicht alle freuen sich über heftige Sonnenaktivitäten: Sonnenstürme können in der Satellitenelektronik  große Schäden hervorrufen und damit auch Ausfälle auf der Erde zur Folge haben. Auch Funkwellen werden davon beeinflusst. Das Weltraumwetter wird deshalb genau beobachtet. Forschung dazu wird unter anderem mit Hilfe von Höhenraketen betrieben, die in Kiruna, Andøya oder auch auf Spitzbergen abgeschossen werden und im Weltraum Messungen vornehmen, bevor sie zur Erde zurückkehren.

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