Nach der Kältewelle: Eis in Arktis und auf Ostsee gewachsen

Arktis/Ostsee. Die angekündigte Kältewelle kam: In der vergangenen Woche fiel das Thermometer an einigen Orten im hohen Norden sogar unter -30 Grad. Das Meereis hat dadurch noch einmal kräftig zugelegt – sowohl auf der Ostsee als auch in der Arktis. Das Eis ist Spitzbergen deutlich näher gerückt.

Arktis/Barentssee

Eiskarte der Barentssee am 10.3. 2023- Quelle Istjenesten

Die norwegischen Meteorologen hatten schon im Voraus vor der Kältewelle gewarnt und erklärten sie mit dem Phänomen der plötzlichen Stratosphärenerwärmung – die zu Instabilität im Polarwirbel führt und dazu, dass kalte Luft aus Sibirien nach Nordeuropa kam. Darüber können sich nun die Eisbären freuen: Sah es vor einer Woche rund um Spitzbergen noch ziemlich eisfrei aus, hat sich die Situation zumindest teilweise verbessert, vor allem im Osten. Es gibt nun eine mehr oder weniger geschlossene Eisdecke bis Franz-Josef-Land und darüber hinaus. Aber auch der Van-Mijenfjord im Westen, der wegen seiner speziellen Geografie zum Nationalpark erklärt wurde, ist nun zugefroren. Auffällig bleibt, wie weit nach Norden die Barentsee vor Nowaja Semlja eisfrei ist. Insgesamt ist es immer noch deutlich weniger  Eis als der Durchschnittswert 1991-2020.

Ostsee

Ostsee 10.3.2023 Quelle SMHI/FMI

Ostsee 3.3.2023. Quelle SMHI/FMI

Das nördliche Erde der Ostsee, die Bottenwiek, war kurzfristig schon einmal eisbedeckt gewesen – dann brach der Wind das Eis jenseits des Küstenstreifens auf und trieb es Richtung Finnland. Als fünfter finnischer Eisbrecher kam deshalb Polaris in den Norden, um den Zugang zu den Häfen zu sichern. Die Eiskarte verzeichnet insbesondere im finnischen Teil zusammengeschobene, zu Wällen aufgehäufte Schollen. Der freie Wasserstreifen, der dadurch auf der schwedischen Seite entstanden war, ist aber inzwischen auch wieder zugefroren. Und nun ist mit Oden auch der fünfte schwedische Eisbrecher aktiv. Südlich von Kvarken reicht es aber nur für Eis an den Küsten – außer im östlichsten Teil des Finnischen Meerbusens. Dort sind ebenfalls Eisbrecher im Einsatz, um den Weg zu den finnischen, russischen und estnischen Häfen zu bahnen.

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Eine Antwort zu Nach der Kältewelle: Eis in Arktis und auf Ostsee gewachsen

  1. Annica Meier sagt:

    Hallo! Manchmal wünsche ich mir mehr solcher Artikel. Vielen Dank. Grüße

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