Island. Bis 2023 gelten noch die alten Walfangquoten auf Island. Und diese will Kristján Loftsson, Geschäftsführer von Hvalur hf, noch nutzen. In diesem Sommer sollen wieder Finnwale gefangen werden. Die beiden Schiffe werden nun vorbereitet. Das berichtete mbl.is.
Erst vor kurzem hatte Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir angekündigt, ab 2024 keine neue Lizenz zu erteilen. Der Walfang habe keine große ökonomische Bedeutung. Der Konsum von Walfleisch in Japan gehe außerdem zurück. Walfang sei außerdem eine kontroverse Praxis, die Island eher schade.
Drei Jahre lang hatte es gar keinen Walfang gegeben – nicht nur, aber auch wegen Covid. Nun will Kristján Loftsson, Islands 79-jähriger Pro-Walfang-Vorkämpfer, es noch einmal wissen. 150 Leute sollen angeheuert werden. Er hat es auch geschafft, dass die Lebensmittelbehörde ihm die Gehmigung dafür ausgestellt hat, dass die Tiere unter offenem Himmel zerteilt werden dürfen. Eigentlich hatte die Behörde eine Halle verlangt.
Quote: 209 Finnwale
Auf Island selbst wird Finnwal praktisch nicht gegessen. Das Walfleisch ist für den Export nach Japan bestimmt. Zu Morgunblaðið sagte Kristján Loftsson, die Marktaussichten seien jetzt besser als in den vergangenen Jahren, es hänge aber auch vom Wert der isländischen Krone ab. Insgesamt erlaubt die Quote ihm 209 Finnwale, verteilt auf zwei Fanggebiete. Es könnten noch 42 dazu kommen, weil im vergangenen Jahr gar nicht gejagt wurde. 2018 erlegten Hvalurs Walfänger 144 Finnwale und zwei Blauwal-Finnwal-Hybriden. Um letztere gab es heftige Diskussionen. Blauwale sind geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Ökonomisch lohnt sich der Walfang nicht mehr wirklich – Kristján Loftsson finanziert ihn durch seine Gewinne aus Fischereianteilen.
Drei Jahre lang keine Waljagd
Auch die Reederei IP útgerð hatte zuletzt auf den Walfang verzichtet. Diese Reederei hat die Lizenz für Minkwale. 2018 wurde der Walfang nach sechs Minkwalen wegen Unwirtschaftlichkeit abgebrochen. Dazu tragen nicht zuletzt die Walschutzgebiete bei, die Walfänger zwingen, weiter hinauszufahren. 2019 wollte der Eigentümer es noch einmal probieren, wählte dann aber die lukrativeren Seegurken.
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