Kaninchen-Plage in Akureyri

Island. Kaninchen sind ja so süß. In Akureyri hat die Population allerdings so zugenommen, dass die Bewohner mehr von ihnen sehen, als ihnen lieb ist. Sie fürchten nicht nur um ihre Gärten, sondern auch bleibende Schäden am örtlichen Ökosystem. Darüber berichtete RÚV.

Kaninchen

Kaninchen. Foto pixabay

Kaninchen gehören zu den Tieren, die Menschen nach Island mitgebracht haben. Entwichene Exemplare haben sich zuletzt recht gut in der Natur zurecht gefunden und vermehrt.  In Akureyri lebten sie offenbar zunächst im Waldgebiet Kjarnaskógur. So viele wie in diesem Sommer sollen dort aber noch nie gesichtet worden sein. Außerdem haben sie Schäden auf dem benachbarten Campingplatz, an Bäumen und in den Gärten angerichtet. Auf den zahlreichen Videos dazu sind zum einen Kaninchen in braun oder grau zu sehen, aber auch sehr auffällige Exemplare.

Dabei hat die Stadt schon  versucht, die Menge unter Kontrolle zu halten – rund 1000 Kaninchen wurden in den vergangenen drei bis vier Jahren erlegt. Offenbar nicht genug, wie die Leiterin der örtlichen Umwelt- und Baubehörde feststellte und nun nach neuen Methoden sucht.

Akureyri ist allerdings nicht der erste Ort mit Kaninchenplage. 2012 bat schon Reykjavík um die Sondererlaubnis, die Tiere dezimieren zu dürfen. Das Institut für Naturgeschichte (Náttúrufræðistofnun Íslands) sprach sich damals dafür aus, den Bestand dieser auf Island fremden Art möglichst streng zu kontrollieren. Auch auf den Westmännerinseln gibt es viele Kaninchen.

Wärmere Winter helfen den Kaninchen

Das einzige einheimische Säugetier auf Island ist der Polarfuchs, der in der kleinen Eiszeit über das Packeis kam. Kaninchen richten zwar als Pflanzenfresser keinen Schaden in der Vogelwelt an, sorgen jedoch mit ihrem Fressverhalten und mit Buddeln für verstärkte Erosion in einem Land, das damit ohnehin schon Probleme hat. Früher überlebten entwichene Kaninchen meist nicht gut, inzwischen aber schon – dank wärmerer Winter und  häufig auch Menschen, die sie füttern.

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Island veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert