Hoffnung für den Polarfuchs dank Zuchtprogramm

Norwegen/Schweden. Sein dekoratives Fell wurde dem Polarfuchs zum Verhängnis. In Schweden, Norwegen und Finnland wurde er fast ausgerottet. Und obwohl er dort inzwischen seit Jahrzehnten unter Schutz stand, erholte sich der Bestand nicht. Ein norwegisches Zuchtprogramm verzeichnet nun Erfolge.

Polarfuchs

Polarfuchs im Winter. Foto pixabay

54 Würfe und mindestens 269 Welpen in diesem Jahr meldet NRK – das beste Ergebnis seit Beginn der Überwachung 2005 in Norwegen. Eine Ursache dafür ist, dass es in diesem Jahr viele Lemminge gibt, bevorzugte Nahrung der Polarfüchse. Es ist jedoch auch ein Erfolg für das seit 15 Jahren betriebene Zuchtprogramm im norwegischen Oppdal und der jährlichen Auswilderung von Welpen in den Bergregionen. Norwegen und Schweden arbeiten beim Schutz des Polarfuchses inzwischen eng zusammen – die Tiere kümmern sich bekanntlich auch nicht um Landesgrenzen.

Tundra und Gebiete oberhalb der Baumgrenze sind das Revier des Polarfuchses.  Er ist perfekt an die harten Bedingungen angepasst und wechselt sein Fell mit der Jahreszeit. Im Sommer ist er braun, im Winter gibt es zwei Farbvarianten: weiß und blauschwarz. Der Polarfuchs lebt in allen Ländern am Polarkreis, sogar auf Island ist er heimisch. Insgesamt ist der Bestand nicht gefährdet, in Norwegen, Schweden und Finnland allerdings schon. Die verbliebene Population zählt rund 400 Tiere, die teilweise isoliert voneinander  in den Hochgebirgsregionen leben: Östliche Finnmark, Inneres Troms, Saltfjellet/Södra Arjeplogsfjällen, Børgefjell/Borgafjäll, Sylane/Helags, Dovrefjell und Finse. Mit dem wärmer werdenden Klima rückt ihm der größere Rotfuchs immer mehr auf den Pelz – direkt und als Nahrungskonkurrent.

Jedes Jahr werden 40 -60 Jungtiere ausgesetzt

Das norwegische Zuchtprogramm war anfangs umstritten. Maximal acht Paare haben Platz auf dem Gelände im natürlichen Polarfuchs-Gebiet, im Sæterfjellet in Oppdal. Die  Zuchtpaare stammen aus allen verbliebenen Beständen in Norwegen und Schweden, um die genetische Vielfalt zu erhalten. Die 40-60 Welpen werden jeden Herbst und Winter in einem Gebiet ausgesetzt, in dem es kaum noch oder gar keine Polarfüchse mehr gibt.  Zum Start bekommen sie einen künstlichen Bau und einen Futterautomaten, wie sie ihn bereits aus dem Gehege kennen. Er ist auch mit einer Kamera ausgerüstet. Im Februar wurden erstmals 27 Polarfuchswelpen auf der Varangerhalbinsel (Finnmark, nordöstlichstes Norwegen, ) ausgesetzt, wo zuletzt nur noch zwei Tiere gesichtet worden waren. Um die Überlebenschancen der jungen Polarfüchse zu verbessern, wird der Rotfuchs in diesen Gegenden stärker bejagt.

Den meisten Nachwuchs soll es in diesem Jahr zwischen Snøhetta in Trøndelag und Saltfjellet in Nordland gegeben haben. Viele Welpen überleben allerdings das erste Jahr nicht. Auf der Varangerhalbinsel hat es offenbar noch nicht geklappt mit dem Nachwuchs. geplant war, dort acht Jahre lang Welpen auszusetzen. In Dovre habe es sogar nur vier Jahre gebraucht, bis es dort wieder einen stabilen Bestand gab, berichtete ein Forscher damals bei NRK.

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