Färöer. Der Sandoy-Tunnel ist „durch“. Gestern wurde das letzte Stück weggesprengt. Darüber berichtete Kvf.fo. Bis die ersten Autos durch den 10,8 Kilometer langen Tunnel von Streymoy nach Sandoy fahren können, wird es wohl allerdings noch bis Ende 2023 dauern.
„Sandoyartunnilin“ ist der zweite große Unterwassertunnel, der innerhalb kurzer Zeit auf den Färöer gebaut wird. Um die beiden Großprojekte duchzuführen, wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, Eystur- og Sandoyartunlar. Der Eysturoy-Tunnel wurde 2020 eröffnet. Baubeginn für den Sandoy-Tunnel war 2018.
Ziel der Tunnelbauwerke ist es, die Inseln besser miteinander zu verbinden. Nach Sandoy fährt bisher eine Autofähre – mit dem Tunnel wären die Inselbewohner aber nicht mehr vom Fahrplan und auch weniger vom Wetter abhängig. Zurzeit leben gut 1200 Menschen auf der Insel, doch es waren mal mehr. Der Tunnel soll die Abwanderung stoppen und dafür sorgen dass mehr Leute wieder dort wohnen wollen.
Der Tunnel verläuft fast parallel zur heutigen Fährstrecke und beginnt ebenfalls in Gamlarætt an der Südspitze der Insel Streymoy. Allerdings endet er ein Stück weiter im Inneren der Insel Sandoy, in Traðadalur, was ein Vorteil ist für diejenigen, die noch weiter wollen. Die Fähre läuft das Örtchen Skopun an der Nordspitze von Sandoy an. An der tiefsten Stelle befindet sich der Tunnel 147 Meter unter dem Meeresboden. Durch Nutzungsgebühren soll sich der Tunnel refinanzieren.
Kommen jetzt Ratten nach Sandoy?
An dem Tunnelbauwerk gibt es einen Punkt, der sich noch nachteilig auswirken könnte: Bisher gehörte Sandoy zu den Inseln, die rattenfrei sind. Über den Tunnel können die unbeliebten Nager aber nun auf eigenen Füßen einwandern – seit gestern. Dies könnte auch das Vogelleben auf der Insel gefähren. Es soll Maßnahmen geben, um das zu verhindern, den Erfolg wird man sehen. Aktuell zählen elf der 18 Inseln als rattenfrei.
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