Norwegen und Färöer: Die Lachszucht hat sich weit ausgebreitet

Norwegen/Färöer. Zuchtlachs ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Norwegens – und belegt auch viel Platz in den Fjorden. Norwegen nutzt heute 221 Prozent mehr Fläche dafür als vor 15 Jahren. Mit diesem Zuwachs-Wert ist das Land weltweiter Spitzenreiter, allerdings dicht gefolgt von den Färöer (212 Prozent). Das zeigt eine neue Studie, die das norwegische Meeresforschungsinstitut gemeinsam mit der Universität Melbourne erstellt hat und die in Aquaculture veröffentlicht wurde.

Lachszucht

Lachszucht in Nordnorwegen. Foto Dagmar Hemmie

Dabei habe die Anzahl der Anlagen in Norwegen nicht zugenommen, heißt es in der Mitteilung des Meeresforschungsinstitutes, aber die Gehege seien größer geworden und befänden sich nun in einem größeren Abstand zueinander. In den größeren Anlagen ließen sich auch mehr Fische unterbringen, der Betrieb sei wirtschaftlicher. Die Gehege unterscheiden sich auch von den früheren: Da waren es viereckige Gehege mit Stahlplattformen. Heute gebe es nur noch runde Kunststoffanlagen, außer in China. Zur Toppliste der Lachsbranche gehört China aber nicht. Heute kommt mehr als die Hälfte des weltweit verkauften Zuchtlachses aus Norwegen (2018: 54,7 Prozent). Chile liegt mit einem Viertel auf Platz 2 (2018: 25,5 Prozent). Chiles Lachswirtschaft ist allerdings in den letzten 15 Jahren „nur“ um 61 Prozent in der Fläche gewachsen. Die Färöer mit ihren knapp 54 000 Einwohnern hatten 2018 einen Anteil von 3,4 Prozent am Weltmarkt – mehr als die USA.

Große Anlagen, große Probleme.

Größere Anlagen mögen wirtschaftlicher sein, sie führen aber auch mehr Probleme mit sich. So verschmutzen die vielen Lachse einen Fjord allein durch ihre Verdauung. Es ist das Problem der Lachslaus bei noch mehr Fischen zu bekämpfen. Und es bemühen sich die Konstrukteure zwar um sicherere Bauvarianten – doch es kommt immer wieder zu Ausbrüchen. Dabei besteht die Gefahr, dass sich Zuchtlachse genetisch mit den Wildlachs mischen. Je größer die Gehege, desto mehr Fische können daraus ausbrechen.

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