Ein Million tote Zuchtlachse nach Sturm auf den Färöer

Färöer. Das färöische Aquakultur-Unternehmen Bakkafrost wird gerade vom Pech verfolgt. Zum einen fuhr ein Tanker beim Anlaufen des Hafens von Vágur mitten  in eine Reihe von  Anlagen und zerstörte sie. Zu der Zeit waren keine Fische darin. Rund eine Million Zuchtlachse starben allerdings in anderen Anlagen des Unternehmens beim jüngsten Sturm. Auch in Norwegen und Island war die Aquakultur zuletzt mit Verlusten verbunden.

Fuglafjørður, Eysturoy, mit Aquakultur

Aquakultur auf den Färöer, Fuglafjørður, Eysturoy – nicht das im Text genannte Gebiet. Archivfoto Jan Steffen

In diesem Winter trieb es ungewöhnlich viele starke Stürme über den Atlantik – Isländer, Färinger und Norweger können ein Lied davon singen. Der mehrtägige Sturm Ende Februar/Anfang März traf die Färöer besonders heftig, es entstand ein hoher Sachschaden.

Doch es flogen nicht nur Dächer davon: Sturm und See rüttelten offenbar so heftig an den Fischzuchtanlagen in Hvalba und Froðba, dass rund eine Million Lachse darin starben. Insgesamt handelt es sich dabei um 5000 bis 6000 Tonnen Fisch. Fast gleichzeitig kam es auch zu dem Zwischenfall, bei dem der Tanker Bothnia in das auf Seekarten eingezeichnete und markierte Feld von Zuchtanlagen fuhr. Zu dem Zeitpunkt waren allerdings keine Fische darin, sodass nur ein Sachschaden entstanden. (Quellen: Kvf.fo, in.fo, local.fo).

Hohe Verluste auch auf Island und in Norwegen

Einem wildlebenden Lachs machen Stürme selbstverständlich nichts aus. Auch in anderen Situationen kann die Anlage für den Lachs zur tödlichen Falle werden. So musste der isländische Züchter Arnarlax vor einigen Wochen den Tod von rund 100.000 Fischen bekannt geben – das Wasser sei aufgrund der Wetterlage zu kalt gewesen. Deshalb seien die Fische tiefer getaucht und hätten sich am Netz verletzt. Und vergangenen Sommer raffte eine Algenblüte in nordnorwegischen Fjorden insgesamt acht Millionen Lachse von mehreren Züchtern dahin. Das größte Risiko für Züchter und Fisch bleiben jedoch Krankheiten und die Lachslaus. Der jüngste „Fischgesundheitsbericht“ des norwegischen Veterinärinstitutes zählt für 2019 insgesamt 59 Millionen tote Zuchtlachse in Norwegen.

Mehr zum Thema: Aquakultur: Lachslaus-Mittel schadet auch Garnelen

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Färöer, Island, Meer, Norwegen, Wirtschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert