Dänemark/Grönland/Färöer. Der erste Teil des neuen dänischen Verteidigungsprogramms 2024-2033 liegt fest. Darin werden unter anderem die Anschaffung von Langstreckendrohnen für die Überwachung Grönlands und des Nordatlantiks und die Einrichtung eines neuen Luftüberwachungsradars auf dem färöischen Berg Sornfelli vereinbart. Diese Elemente waren bereits Teil des früheren Arktischen Kapazitätspakts, wurden aber bisher nicht umgesetzt.
Das Verteidigungsprogramm, „Forsvarsforlig“, wird in Dänemark traditionell zwischen den Regierungsparteien und weiteren Parteien aus der Opposition ausgehandelt, damit es eine möglichst breite Basis hat – so auch diesmal. Außer den Regierungsparteien (aktuell Sozialdemokraten, die liberal-konservativen Venstre und die liberal-zentristischen Moderaterne) waren fast alle Oppositionsparteien beteiligt und außerdem die Regierungen Grönlands und der Färöer einbezogen. Maßnahmen wie die Langstreckendrohnen für Grönland und das Radar für die Färöer waren bereits Teil des Arktischen Kapazitätspakts 2021. Die Drohnen wurden bisher nicht gekauft, weil sie teurer geworden waren, die Pläne für Grönland mussten außerdem erst mit den Grönländern, der Radar-Standort mit den Färingern verhandelt werden. Inzwischen wurden entsprechende Vereinbarungen getroffen.
Feiertag abgeschafft für Finanzierung des Militärs
Die Notwendigkeit dieser Anschaffungen wird mit den gestiegenen militärischen Aktivitäten im Nordatlantik begründet. Überwachung aus Grönland und den Färöer decken Teile der GIUK -Lücke (Grönland-Island-UK) ab. Um das Geld für die diversen Rüstungsprojekte zusammenzubekommen, wozu auch viele Maßnahmen in Dänemark gehören, hatte Dänemark vergangenes Jahr einen Feiertag, den „Store Bededag“ (Großer Bet-Tag) abgeschafft.
Militärische Grundausbildung in Grönland
Umgesetzt werden soll nun auch die „Arktische Grundausbildung“ für junge Leute im grönländischen Kangerlussuaq – als Einstieg in eine Laufbahn beim Militär oder bei der Polizei. Es handelt sich um eine halbjährige Ausbildung mit Schwerpunkt auf Bereitschaft und militärischen Fertigkeiten. Aus grönländischer Perspektive ist das ein Fortschritt, weil dadurch jungen Menschen ein Berufseinstieg in Grönland ermöglicht wird, für den sie sonst gleich nach Dänemark hätten umziehen müssen. Finanziert wird dies vom dänischen Verteidigungsministerium.
Zukunft der Schiffe unklar
Nicht Gegenstand dieses ersten Teilabkommens ist die Zukunft der vier großen, mehr als 30 Jahre alten Schiffe des Arktischen Kommandos. In jüngster Zeit wurde häufiger berichtet, diese seien eigentlich veraltet und verschlissen. Nach bisherigen Informationen sollen diese aus finanziellen Gründen aber noch 15 Jahre weiter fahren.
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