Wärmster Sommer auf dem Inlandeis seit Beginn der Messungen

Grönland. Der vergangene Sommer war der wärmste seit Beginn der Messungen auf dem Gipfel des grönländischen Inlandeises, Summit Station. Das meldet das Dänische Meteorologische Institut (DMI). Einen großen Anteil daran hat der rekordwarme Juli . Doch auch im August gab es einen neuen Rekord, und die Bilanz der drei Sommermonate insgesamt toppt die bisherigen Durchschnittswerte.

Summit Station

Summit Station auf dem höchsten Punkt des grönländischen Inlandeises. Foto Peter West/ NFS

Die Durchschnittstemperaturen auf Summit Station im Juli von -7,3 Grad überschritten den alten Rekord um 1,9 Grad. Dabei spielte die festgefahrene Wetterlage eine große Rolle. Der Juli schuf damit die Voraussetzungen für einen ebenfalls warmen August auf dem Gipfel des Inlandeises. Im August setzte sich außerdem ein stabiles Hochdruckgebiet über dem Eis fest. Dieser letzte Sommermonat der Saison auf  72,5 ° Nord und mehr als 3000 Metern über dem Meer endete mit einem Durchschnitt von -11,3 Grad, was 0,3 Grad wärmer ist als der bisherige Rekordwert.

Der Durchschnitt für alle drei Sommermonate zusammen auf Summit Station ergab -10,4 Grad. Das ist ein ganzes Grad wärmer als der bisherige Sommer-Durchschnitts-Rekord. Und weit über dem neuen Klima-Normalwert von -13,8 Grad. Dieser Klima-Normalwert wird errechnet aus der Phase 1990 – 2020.

Eispanzer zum 27. Mal in Folge mit negativer Totaler Massebilanz

Die Temperaturen auf dem Summit sind aufgrund der großen Höhe fast immer unter dem Nullpunkt. Tiefer gelegene Stellen des Inlandeises schmelzen jedoch im Sommer. Außerdem verliert das Inlandeis Masse durch kalbende Gletscher. Den Verlust ausgleichen kann der Eispanzer durch den Neuschnee in der kälteren Jahreszeit. Davon gab es auch reichlich im vergangenen Jahr. Das reicht aber schon lange nicht mehr, um ein Schrumpfen aufzuhalten: Das hydrologische Jahr vom September 2022 bis inklusive August 2023 endete zum 27. Mal in Folge mit einer negativen Totalen Massebilanz, meldete DMI-Meteorologe Martin Stendel.

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