Spitzbergens bekannteste Eisbärin „Frost“ ist tot

Spitzbergen (Norwegen).  Eine Eisbärin wird vorschriftsmäßig von einer Hütte verjagt. Wenig später treibt sie aus noch ungeklärter Ursache tot im Fjord. Ihr Nachwuchs wird erschossen, weil er die Einsatzkräfte angreift. Das geschah vergangene Woche am Tempelfjord. Inzwischen ist klar: Es handelte sich um die berühmt-berüchtigte Eisbärin „Frost“, bekannt aus Dokumentarfilmen und Hütteneinbrüchen. Es berichteten NRK, Svalbardposten und spitzbergen.de.

Frost Screenshot

Frost mit ihren beiden Jungen in der Doku von Asgeir Hegestad (Screenshot)

Laut den Medien gibt es bisher keine Hinweise auf strafbare Handlungen. Die Eisbärin soll aber obduziert werden, und auch zum Schuss auf den jungen Eisbären, der mit Notwehr erklärt wurde, wird ermittelt. Das Geschehen wird so geschildert: Frost und ihr Nachwuchs besuchten kurz vor Ostern das Hüttengebiet bei Vinodden am Tempelfjord. Von dort wurden die beiden verjagt und begannen, über den Fjord zu schwimmen. Dann beobachtete jemand, dass die Bärin still mit dem Kopf im Wasser lag, während das Jungtier um sie herum schwamm, und gab Alarm. Ein Helikopter mit Personal von Sysselmesteren und Polarinstitut wurde geschickt. Die Bärin war tot.

Die Einsatzkräfte hatten das Jungtier verjagen und die Bärin an Land ziehen können, aber dann soll das einjährige Jungtier angegriffen haben und wurde erschossen. Dies wurde mit Notwehr begründet.

Eisbärin vermutlich ertrunken

Die Eisbärin ist vermutlich ertrunken, obwohl Eisbären eigentlich gute Schwimmer sind. Ob auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen, soll die Obduktion klären. Die Bärin war etwa 17 Jahre alt. Laut Polarinstitut können wild lebende Eisbären 15-25 Jahre alt werden.

Vom Star zur Problembärin

Frost und ihr Nachwuchs waren die Stars des Dokumentarfilms „Queen without Land“ des norwegischen Filmemachers Asgeir Helgestad, der ihr den Namen „Frost“ gab. Sie war auch in einem anderen Dokumentarfilm zu sehen und ziert Buchcover. Ihr Hang zu Hütteneinbrüchen, zu denen sie auch ihren Nachwuchs anleitete, hatte sie allerdings in der Gunst vieler Spitzbergen-Bewohner sinken lassen. Viele hatten Angst vor ihr, sie galt inzwischen als „Problembärin“. Es war außerdem einer ihrer erwachsenen Söhne, der 2020 eine Person auf dem Campingplatz tötete.

Früherer Artikel zum Thema:

Spitzbergen: Hütten-Einbrüche kein Grund zum Eisbär-Abschuss

Der Trailer zu „Queen Without Land“:

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Eine Antwort zu Spitzbergens bekannteste Eisbärin „Frost“ ist tot

  1. Sulzer sagt:

    Es trift mich sehr und mein Herz schmerzt sehr, das Frost nicht mehr Lebt
    Wer weiss vieleicht konnte Frost nicht mehr, kein halt mehr unter seinen Pfoten. Snow musste auch sinnlos Erschossen werden.
    Ich habe Angst das ich es erleben muss das auch die Eisbären von unserem Planetten verschwinden.
    Lebt in Frieden
    O Mensch wenn versteht du es.
    Andy S. Schweiz

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