Sibirische Bäreninseln sollen Naturschutzgebiet werden

Russland. Die sibirischen Bäreninseln (Medweschji Ostrowa) in der Region Jakutien sind der Geburtsort für viele junge Eisbären. Die Inselgruppe soll nun ein Naturschutzgebiet werden. Insgesamt 27 gefährdete Wildtierarten leben dort. Von Vorteil ist dafür, dass die Inseln unbewohnt sind und keine wirtschaftlichen Interessen berührt sind.

Eisbär

Eisbär. Foto pixabay

Die Bäreninseln liegen nördlich der Mündung des Flusses Kolyma vor der Küste Sibiriens in der Ostsibirischen See., knapp unter dem 71. Breitengrad. Laut WWF Russland gibt es dort die höchste Dichte an Eisbärenhöhlen zwischen der Taimyr-Halbinsel und der Wrangel-Insel. Zum geplanten Schutzgebiet gehört auch das gesamte Seegebiet zwischen den Inseln und ein Stück des nahegelegenen Festlandes. Zwischen den Inseln und dem Festland gibt es Korridore für die Fischerei – im Winter und Frühjahr ist dieses Gebiet jedoch gefroren.  Der russische Premierminister Michail Mischustin unterzeichnete vor kurzem ein entsprechendes Dekret – nun wird die Einrichtung des Gebietes vorbereitet.

Eisbären-Kinderstube

Die Initiative zur Einrichtung des Gebietes kam vom Umweltminister der Republik Sacha (Jakutien). Erst im Frühjahr hatte die Jakutien-Gruppe von WWF Russland auf der Inselgruppe Höhlen gezählt. Während der Beobachtungsperiode fanden sie 8 Höhlen , sahen 14 erwachsene Bären und 11 Bärenjunge. Die Bären seien wohlgenährt gewesen. Laut dem Umweltminister von Jakutien, Sachamin Afanasiew, sollen sogar schon bis zu 26 Bärenjunge dort gesichtet worden sein.

Das Schutzgebiet wird insgesamt 8155 Quadratkilometer groß. Davon sind 4679 Quadratkilometer Wasserfläche beziehungsweise Eis. Diese Eisflächen sind besonders für die weiblichen Tiere und ihren Nachwuchs im Frühjahr wichtig. Rund um die Inseln ist es flach, diese Gebiete sind wertvoll für den Fisch-Nachwuchs. Darum herum leben Robben, Belugawale, Walrosse und Seelöwen. Der Teil auf dem Festland, Tundra-Flächen, ist unter anderem wichtig für bedrohte Vogelarten.

Keine feste Bevölkerung

Die Inseln hatten in den vergangenen Jahrhunderten keine fest ansässige Bevölkerung, weshalb die Natur dort in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. In den 1930er Jahren wurde eine Polarstation auf einer Insel eingerichtet, doch gegen Ende des Jahrhundert wieder aufgegeben.

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