Schweden. Der Wald soll es richten. Er soll CO2 speichern, ein Raum für Erholung und ein Lebensraum für Tiere sein und gleichzeitig als erneuerbarer Roh- und Brennstoff dienen. Im waldreichen Schweden tobt der Kampf um die Ressource. Eine Untersuchung im Auftrag der Regierung, die den Schutz des bergnahen Waldes empfiehlt, hat diese Diskussion noch befeuert.
Das ist der umstrittendste Vorschlag der Walduntersuchung: Der bergnahe Wald entlang der gesamten Fjäll-Kette sollte komplett geschützt werden. Dabei handelt es sich um 500 000 Hektar. Dies ist ein riesiges zusammenhängendes Gebiet mit hohem Wert für die Artenvielfalt. Dort seien alle drei Ebenen noch bewahrt: genetische Vielfalt, Vielfalt der Arten und Vielfalt der Ökosysteme, so eine Waldexpertin zu SVT. Schon heute ist es so, dass die Abholzung eines solchen Waldes beantragt werden muss und die Genehmigung auch nicht automatisch erteilt wird. Die Waldbesitzer sollen entschädigt werden.
Es gab bereits heftige Kritik an diesem Entwurf. Der größte Teil ist zwar bereits in staatlichem Besitz, und dort gibt es bereits mehrere Naturschutzgebiete und Nationalparks. Doch der Rest gehört rund 7300 privaten Besitzern. Einer der kleineren Waldbesitzer äußerte sich negativ gegenüber SVT: Man versuche, den Wald zu beschlagnahmen, den er und seine Familien nutzten. Gestern gab es die Nachricht, dass die Umweltbehörde mit den drei größten privaten Waldbesitzern eine freiwillige Vereinbarung geschlossen hat. Ein politischer Beschluss steht noch aus.
Skogsupproret wirft Sveaskog falsche Angaben vor
Die Forstwirtschaft stand zuletzt unter heftiger Kritik in der Öffentlichkeit: So versuchten Aktivisten des Skogsupproret bei Pajala und Överkalix Rodungen von Sveaskog zu verhindern, letztlich vergeblich. Sie werfen Sveaskog außerdem vor, beim Antrag auf Abholzung falsche Angaben gemacht zu habe: Es handele sich nicht um Produktionswald, sondern um alten, schützenswerten Wald mit seltenen Arten. Es war nur eine von vielen Aktionen, in denen Umweltschützer gemeinsam mit Samen gegen die Forstindustrie kämpfen. Die Rentiere sind auf alten Wald angewiesen, weil nur dieser im Winter genügend Nahrung bietet, zum Beispiel hängende Flechten.
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