Kallak (Schweden). Die schwedische Regierung gibt grünes Licht für eine weitere Planung des Grubenprojektes in Kallak, samisch Gállok. Die sogenannte „Bearbeitungskonzession“ wird allerdings mit einer Reihe von Auflagen erteilt, die die Auswirkungen des Betriebs für die Rentierhalter minimieren sollen. Die Samen wollen weiter gegen die Grube kämpfen. Darüber berichtete SVT.
Wirtschaftsminister Karl Petter Thorwaldsson begründete die Entscheidung für das Projekt damit, dass es Arbeitsplätze für Jokkmokk schaffe und dass so Ressourcen nutzbar gemacht würden, die auch für die grüne Umstellung nützlich seien. Er betonte auch, dass es sich dabei nur um einen weiteren Schritt handele und nicht um die endgültige Genehmigung. Die Transportfrage sei beispielsweise nicht Teil dieses Genehmigungsschrittes gewesen.
Transportfrage nicht berücksichtigt
Die Transportfrage war allerdings einer der Punkte gewesen, wegen denen die Regionsverwaltung in Norrbotten das Projekt mehrfach abgelehnt hatte. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Eine Lösung mit LKW bis Jokkmokk, etwa 40 Kilometer, und von da aus über die Schiene, wozu die Strecke der Inlandsbahn aufgerüstet werden müsste oder mit dem LKW direkt bis zur Erzbahn, etwa 130 Kilometer. Die schmale Straße von der E 45 nach Kallak ist im aktuellen Zustand auch nicht geeignet für den Erztransport. Wie sich solcher auswirkt, dazu konnte man beim Transport von Kaunis Iron Erfahrungen sammeln. Den Ausbau der Straße von Kaunisvaara nach Svappavaara bezahlt auch größtenteils der Staat.
Norrbotten hatte damals auch die vergleichsweise kurze Lebensdauer der Grube von voraussichtlich 14 Jahren angeführt, in der zwar Arbeitsplätze geschaffen, aber die örtliche Rentierwirtschaft und die Natur dauerhaft zerstört werde. Hierzu hat die Regierung die Auflage gemacht, dass das Gebiet anschließend wieder renaturiert werden soll. Für die Rentierhalter könnte das zu spät sein.
Metallbedarf für die „grüne Umstellung“
Thorwaldsson verwies in der Pressekonferenz auf die Notwendigkeit von Metallen für die „grüne Umstellung“. Gerade Erz ist aber keine echte Mangelware, wird schon von anderen Gruben in Nordschweden in viel größerem Umfang abgebaut und Stahl kann außerdem gut recycelt werden.
Sowohl die Vertreter der Samen als auch Fridays for Future Sweden und Greta Thunberg haben die Entscheidung kritisiert. Am 25. März steht der nächste globale Klimastreiktag an, da dürfte die Entscheidung zu Kallak in Schweden mit thematisiert werden – vermutlich nicht zum letzten Mal.
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