Island. Mehr als 2000 Erdstöße haben die Bewohner am Öxarfjörður in Nordostisland seit vergangenen Samstag zu spüren bekommen. Der heftigste davon hatte die Stärke 4,2. Aktuell gibt es keine Anzeichen, dass der Erdbebenschwarm endet. Der Zivilschutz, Allmannavarnir, hat deshalb erhöhte Bereitschaft angeordnet.
Erdbebenschwärme sind an diese Stelle nichts ungewöhnliches: Der Öxarfjörður liegt auf der Tjörnes-Bruchzone, dort bewegen sich, vereinfacht gesagt, amerikanische und europäische Erdplatte gegeneinander. Erdbebenschwärme können die Vorboten von stärkeren Beben sein, müssen aber nicht. Sie können auch einfach schwächer werden und enden. Sicherheitshalber fordert Allmannavarnir die Bewohner der Ortschaften Kópasker und Kelduhverfi am Öxarfjörður auf, Vorbereitungen für einen stärkeres Ereignis zu treffen. Unter den knapp 1000 Beben von Mittwochabend bis Freitagabend waren acht stärker als drei, die meisten sind allerdings schwächer als Stärke zwei. Ein Zusammenhang mit vulkanischen Aktivitäten gilt als unwahrscheinlich. Die Fortsetzung des Erbebenschwarms kann über die Internetseite von Veðurstofa Íslands, dem Meteorologischen Institut, verfolgt werden.
Laut RÚV habe sich die Menschen bereits vorbereitet und Dinge gesichert, die bei einem großen Beben von den Wänden fallen könnten. Die Situation sei unangenehm, die Leute hätten Angst vor einem großen Beben, seien aber nicht in Panik, so die Ladenbesitzerin zu dem Sender.
1976 richtete ein Beben dort große Zerstörung an
Manche Einwohner dort erinnern sich noch an das große Beben von 1976 mit der Stärke 6,2. Damals gab es große Schäden, Menschen mussten evakuiert werden. Vor gut einem Jahr gab es in der Nähe, rund um die Insel Grímsey, ebenfalls einen Erdbebenschwarm. Der heftigste Stoß damals kam am 19. Februar um 5.28 und hatte die Stärke 5,2. Grímsey liegt ebenfalls in der Tjörnes-Bruchzone.
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