Norwegen. 2021 ist wieder ein Buckellachs-Jahr. Zahlreiche Freiwillige holen ihn in Massen aus den norwegischen Flüssen, um seine Verbreitung zu stoppen. Denn der Buckellachs verdrängt den traditionellen Atlantiklachs. Darüber berichtete NRK.
Der Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) kommt eigentlich aus dem Pazifik und wurde in den 1960er Jahren in Flüssen der russischen Kolahalbinsel ausgesetzt. Wie die Königskrabbe fand auch dieses Experiment den Weg nach Nordnorwegen. Problematisch wurde die Menge aber erst in den vergangenen Jahren: 2017 waren es laut NRK bereits 11 000, 2019 20 000 Stück. Der Fisch laicht im zweiten Lebensjahr, dann entwickelt er auch den charakteristischen Buckel. Danach stirbt er. In diesem Jahr sieht alles nach einem neuen Rekord aus, weil die Mehrheit in ungeraden Jahren laicht, und auch ihr Nachwuchs. Der Buckellachs ist bereits an der gesamten norwegischen Küste gesehen worden, doch hauptsächlich findet man ihn in der Finnmark.
Keine Anwendung für den Fisch in Norwegen
Der Buckellachs ist ein sehr guter Speisefisch, wenn er zur richtigen Zeit gefangen wird – deshalb wurde er damals ja auf Kola ausgesetzt und wird in Russland auch gegessen. Die ersten in Norwegen fordern bereits Strukturen, um ihn auch in Norwegen vermarkten zu können. Bisher aber gilt er hauptsächlich als unerwünschte Art, die es aus dem Wasser zu entfernen gilt, denn er verdrängt den Atlantiklachs, der es ohnehin schwer genug hat. Im Fluss Tana (finnisch Teno) herrscht in diesem Jahr bereits ein Fangverbot für Atlantiklachs.
Freiwillige holen nun Tausende von Buckellachsen aus den Flüssen. Laut NRK wird der Buckellachs als „Speisefisch, Köder für Krabben oder Hundefutter“ verwendet – aber nicht immer scheint es eine sinnvolle Verwendung für den gefangenen und getöteten Fisch zu geben. Das Umwelt- und das Fischereiministerium haben bereits Geld zur Entfernung und Entsorgung der Fischart zur Verfügung gestellt.
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