Norwegen: 20 kleine Gletscher bereits verschwunden

Norwegen. Der alte norwegische Gletscheratlas zählte 3143 Gletschereinheiten in ganz Norwegen. Er beruhte auf Satellitenbildern aus der Zeit von 1999 bis 2006. Nun ist eine Neuauflage herausgekommen: 20 kleine Gletscher gibt es gar nicht mehr. Alle lagen in Nordnorwegen. Darüber berichtete auch NRK.

Der Engabreen, Auslassgletscher des Svartisen, schrumpft ebenfalls.

In Norwegen werden zwar jedes Jahr die Gletscherfronten und die Massebilanz von einigen großen Auslassgletschern gemessen. Eine Gesamtschau aller Gletscher und Eisfelder ist jedoch sehr aufwendig. Der neue Bericht „Breer og fonner i Norge“ beruht auf Satellitenaufnahmen von 2018 und 2019. 20 kleine namenlose Gletscher, die in der früheren Ausgabe noch mit aufgezählt waren, gibt es nun nicht mehr. Zusammen hatten sie eine Größe von 1,13 Quadratkilometern. Viele sehr kleine Gletscher stehen ebenfalls vor den Aus. Aber auch die größeren Gletscher haben an Masse verloren: Insgesamt sind seit der letzten Ausgabe des Atlas 364 Quadratkilometer Eisfläche verschwunden. Unter den jährlich überwachten Gletschern hat der Langfjordjøkelen an der Finnmark-Küste die größten Verluste zu verzeichnen, im etwa einem Meter Wasseräquvalent pro Jahr. Irgendwo muss das Wasser hin: Insgesamt gibt es inzwischen mehr als 350 neue Gletscherseen. 

In den vergangenen Jahren gab es mehrfach interessante archäologische Funde in dem schmelzenden Eis, zum Beispiel 1300 Jahre alte Skier im Eisfeld Digervarden. Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Prozess begonnen hat, der sich nicht so einfach stoppen lässt.

Auf Island hat bereits ein bekannter Gletscher seinen Gletscher-Status verloren  – aus dem Okjökull wurde einfach nur der Berg Ok.

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