Finnland/Schweden. Die Eissaison 2022 in der nördlichen Ostsee entwickelt sich weiter positiv – wenn auch schwierig für die Schifffahrt. Elf Eisbrecher sind inzwischen im Einsatz, um den Verkehr auf der Bottenwiek aufrecht zu erhalten. Dazu gehörte gerade auch das deutsche Kreuzfahrtschiff Hanseatic Spirit. Für die finnische Insel Hailuoto braucht man dagegen jetzt kein Schiff mehr – die Eisstraße ist eröffnet.
Für die Schlittschuhläufer auf der Eisbahn in Luleå bot sich die vergangenen Tage ein ungewohnter Anblick: Wo sonst die Eisbrecher liegen, die gerade alle unterwegs sind, lag nun ein kleineres Kreuzfahrtschiff. Es handelte sich um die Hanseatic Spirit von Hapag Lloyd mit einer Tour aus Hamburg – laut SVT das erste Kreuzfahrtschiff, das Luleå je im Winter angelaufen hat. Möglich war dies nur durch Eisbrecherhilfe. Heute Morgen ist es, ebenfalls mit Eisbrecherhilfe, in Kemi eingetroffen.
Eisstraße nach Hailuoto geöffnet
Die Eisstraße von Oulunsalo nach Hailuoto hat nun die benötigte Tragfähigkeit für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen und wurde am Montag freigegeben. Damit brauchen die Inselbewohner und Besucher nicht mehr auf die Fähre warten. Das Eis hat eine Dicke von 40 bis 60 Zentimetern. Die etwa zehn Kilometer lange Strecke wird überwacht und vorübergehend geschlossen, wenn die Bedingungen nicht gut sind – zum Beispiel, wenn bei Wasserstandsänderungen in der Uferzone wieder Meerwasser aufquillt, was die Zufahrt erschwert. Der aktuelle Zustand lässt sich auf der Facebookseite des betreuenden Unternehmens nachsehen.
Von den vier möglichen Eisstraßen vor Luleå in den Schärengarten sind nun drei offen: die von Hamnviken nach Sandön, die von Sandön nach Junkön sowie die von Lövskär nach Hindersön.
Weiterhin viel Eis in der Bottenwiek
Während das Küsteneis hinter dem Inselgürtel inzwischen also dick und fest ist, bewegt sich das Meereis in der Bottenwiek je nach Wind von der einen zur anderen Seite. Vergangene Woche trieb alles ein Stück Richtung Schweden und öffnete einen schmalen Kanal an der finnischen Küste. Nun ist wieder alles nach Richtung Finnland geblasen worden, dafür hat man jetzt auf der schwedischen Seite bis Skellefteå wieder freie Fahrt. Laut Wetterprognosen bleibt es bei Minusgraden.
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