Mosjøen (Norwegen). Weg vom fossilen Gas – Aluminiumhersteller Alcoa in Mosjøen hat das zumindest teilweise schon umgesetzt. Gerade wurde dort der Induktionsofen in Betrieb genommen, mit dem künftig altes Aluminium mit regenerativer Energie ein neues Leben bekommt.
Aluminium ist bekanntlich ein Material, dessen Herstellung schmutzig ist und enorme Mengen Energie verbraucht. Doch das Metall ist begehrt aufgrund seines geringen Gewichts und weiterer Vorteile. Und es lässt sich mit etwa fünf Prozent des ursprünglichen Energieaufwands recyceln. Traditionell wird das Leichtmetall mit Energie aus fossilen Rohstoffen eingeschmolzen, zum Beispiel mit Gas. Dabei wird bekanntlich CO2 frei. Der Induktionsofen in Mosjøen läuft mit Strom aus Wasser- und Windkraftwerken in der Region. Weil es in dieser Region genug davon gibt, ist er dort auch günstig, was von Vorteil ist für die Wirtschaftlichkeit. Laut einem Bericht in High North News werden etwa 4400 Tonnen CO2 im Jahr eingespart gegenüber der alten Methode. 20 000 Tonnen dieses „Low-Carbon-Aluminiums“ sollen jährlich hergestellt werden.
Deutsche Firma liefert das Aluminium
Theoretisch kann Aluminium unendlich recycelt werden. Praktisch geschieht dies meist nicht, da es in unterschiedlichen Legierungen produziert und meist gemischt gesammelt wird. So verliert das Material an Qualität. Alcoa Mosjøen bezieht seinen „Rohstoff“ von der deutschen Firma MMG. Diese liefert Briketts, gepresst aus reinen Aluminiumchips und -Spänen. In dieser Form ist ein hochwertiges neues Produkt möglich – „von der Getränkedose bis zum Elektroauto“, laut Alcoa.
Steigender Strombedarf
Alcoa Mosjøen dürfte den Standort damals schon mit Blick auf die Stromversorgung gewählt haben. Die Umstellung von Prozessen mit fossiler Energie zu solchen mit Strom aus erneuerbaren Quellen steigert den Strombedarf weiter. Dieser muss irgendwo herkommen. Der grüne norwegische Strom ist begehrt und wird auch nach Mitteleuropa und auf die Britischen Inseln exportiert. Neben der Wasserkraft ist dies zunehmend Windkraft, doch einige Standorte sind extrem umstritten zum Beispiel Øyfjellet.
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