Piteå. Die Arbeiten am Windpark Markbygden (Kommune Piteå) in Nordschweden sind wieder in Gang. Zu den vorhandenen 48 Anlagen sollen in diesem Jahr 60 neue und im kommenden weitere 119 kommen. Das ist aber nur die erste Etappe – geplant sind insgesamt 1101. Damit wäre dies einer der größten Windparks an Land in Europa. Über den Fortschritt berichteten Affärer i Norr und SVT.
Hinter dem Großprojekt steht die Firma Svevind, die schon vor 15 Jahren mit der Planung begann. Die ersten 48 Windräder baute Enercon. Zwischenzeitlich fehlte jedoch immer wieder die Finanzierung. Im November gab Svevind bekannt, dass General Electric mit seiner Tochtergesellschaft GE Renewable Energy 800 Millionen Euro investieren und die nächsten 179 Anlagen bauen werde. Wie Affärer i Norr berichtet, sind inzwischen bereits 150 Mitarbeiter vor Ort und gießen Fundamente. Bis zu 500 sollen es in diesem Jahr noch werden.
Svevinds Wahl war damals auf die Kommune Piteå und ihr Hinterland gefallen, weil Windverhältnisse und Landschaft als ideal gelten – und zudem kaum Menschen in dem Gebiet wohnen. Die 1101 Anlagen sollen sich auf 450 Quadratkilometer verteilen. Negative Folgen gäbe es vor allem von Östra Kikkejaur Sameby, die einen Teil der Fläche bisher als Herbstweide für ihre Rene nutzen. Svevind hat allerdings bereits 2011 ein Abkommen mit den Samen geschlossen.
Das Ziel: 1101 Windräder
Ob es überhaupt jemals zu einer Fertigstellung dieser Mega-Pläne kommen würde, erschien in der Vergangenheit gelegentlich fraglich. Gegenüber SVT bekräftigte Svevind-Geschäftsführer Wolfgang Kopp nun die Zielmarke mit 1101 Anlagen. Es seien auch bereits alle Genehmigungen für Etappe zwei vorhanden, die Anträge für Etappe drei sind noch in der Prüfung. Insgesamt soll damit eine Stromausbeute von 10 Terawattstunden im Jahr erreicht werden, eine Menge die etwa für 400 000 Durchschnittshaushalte reichen würde. Ein Teil des Stroms ist bereits für den norwegischen Aluhersteller Norsk Hydro vorgesehen. Aber auch Nordschweden zieht zunehmend stromintensive Industrie an: So hat sich Facebook mit einem Datenzentrum in Luleå angesiedelt, in Skellefteå ist eine Batteriefabrik geplant.
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