Lupinen auf Island breiten sich weiter aus

Island. Die Lupinen auf Island sind gekommen, um zu bleiben. Nach der Auswertung der neuesten Daten sind aktuell rund 300 Quadratkilometer der Insel davon bedeckt – Tendenz steigend. Das zeigte eine neue Kartierung des Isländischen Instituts für Naturgeschichte (Náttúrufræðistofnun Íslands).

Lupinen

Lupinen auf Island.

An den Lupinen scheiden sich auf Island die Geister. Die einen finden sie schön und nützlich, die anderen sehen in ihnen eine Bedrohung der einheimischen Vegetation. Die Alaska-Lupine wurde eingeführt, um die Erosion auf Island zu stoppen und Sandstürme zu verhindern. Mit ihren stickstoffbildenden Wurzeln können sie auch auf kahlem Boden wachsen. Die Lupinenfelder haben dem isländischen Sommer eine neue Farbe hinzugefügt. Die Lupine ist jedoch als invasive Art eingestuft, weil sie in der Tat einheimische Vegetation verdrängt. Außerdem bereitet sie den Boden für andere invasive Arten.

Das Institut für Naturgeschichte will die Lupine deshalb genau im Auge behalten und hat eine neue Kartierung vorgenommen. Die vorherige wurde 2016 veröffentlicht. Die neue basiert nun auf Luftaufnahmen aus den Jahren 2007-2017. Sie zeigte in allen Gebieten eine Zunahme, vor allem im Süden Islands. Im Nordosten wurde eine fehlerhafte Meldung korrigiert, die damals zu viele Lupinen zeigte. Die Wissenschaftler rechnen damit, dass die Ausbreitung  in Zukunft noch schneller gehen könnte, da es weniger Schafe gibt und die Temperaturen im Zuge des Klimawandels steigen.

Sumpfohreulen mögen Lupinen

Viele Isländer und Besucher wollen die dekorative Blütenpflanze nicht mehr missen – und auch eine tierische Inselart weiß sie zu schätzen. Wie RUV vor kurzem meldete, bauen Sumpfohreulen gerne ihre Nester in Lupinenfeldern. Der interviewte Ornithologe sagte sogar, nur wegen der Lupine finde man die Eule nun auch in Gegenden wie Skógasandur. Die Sumpfohreule ist die häufigste Eule auf Island, es gibt etwa 300 Paare.

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