Longyearbyen/Spitzbergen (Norwegen). Heute wird das letzte Kohlekraftwerk in norwegischem Besitz abgeschaltet – das Kraftwerk in Longyearbyen. Zum Abschied sind die Einwohner zum Tag der Offenen Tür eingeladen. Die Energie soll nun zunächst mit Diesel, später durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Darüber berichtete unter anderem High North News.
40 Jahre lang hat das Kohlekraftwerk Longyearbyen mit Strom und Wärme versorgt, war aber zum Schluss auch störungsanfällig. Die Kohle für das Kraftwerk kam zuletzt aus Gruve 7, der Bergbau bot auch Arbeitsplätze auf Spitzbergen. Während das Kohlekraftwerk schon jetzt schließt, und Svalbard Energie nur noch die Hälfte der Angestellten braucht, wird der Bergbau noch zwei Jahre weitergehen, da es einen Abnehmer aus der Industrie in Deutschland für diese Kohle gibt.
Mit dem Abschalten des Kohlekraftwerks fällt eine Quelle für klimaschädliches Treibhausgas im hohen Norden weg. Allerdings ist bisher noch nicht ganz klar, was langfristig als Ersatz kommen wird. Vorübergehend werden die rund 2500 Einwohner von Longyearbyen mit Energie aus Diesel versorgt werden, der auch noch antransportiert werden muss und damit nur graduell besser ist als die Kohle. Mittelfristig soll endlich eine klimafreundliche Energiequelle übernehmen. Eine Solaranlage versorgt bereits die Gäste bei Isfjord Radio, als nächstes ist Windkraft geplant.
Ein Kohlekraftwerk auf Spitzbergen gibt es noch: Das in der russischen Siedlung Barentsburg.