Hurtigruten stellt Schiffe auf Hybridantrieb um

Norwegen. Die Reederei Hurtigruten will ihre Schiffe auf der Strecke Bergen-Kirkenes umweltfreundlicher machen. Die bisherigen Dieselmotoren sollen durch eine Neuentwicklung von Rolls Royce Marine ersetzt werden, die Flüssiggas (LNG) und Batterien als Hybridantrieb kombiniert. Das erklärte die Reederei in einer Pressemitteilung.

Hurtigruten

MS Finnmarken unterwegs. Foto Dagmar Hemmie

„Eine Investition in die Zukunft“ nennt Konzernchef Daniel Skjeldam die Aktion. Gestern unterzeichnete er einen Vorvertrag mit Rolls Royce Marine über die Lieferung der entsprechenden Ausrüstung für sechs Schiffe mit einer Option für weitere drei. Die Umrüstung soll vollzogen sein, bevor 2021 das neue Küstenrouten-Abkommen in Kraft tritt, das die Betreiber zu geringerem Abgasausstoß verpflichtet. Hurtigruten hat den Zuschlag für sieben Abfahrten bekommen, Neu-Bewerber Havila für vier. Havila lässt dafür nun vier neue, sparsame Schiffe bauen. Zusammen mit weiteren Neuerungen im Energiesystem, so verspricht die Rolls Royce-Sprecherin, würden die Hurtigruten-Schiffen nach der Umrüstung „genauso effektiv und grün, als ob sie neu wären“.

Hybridschiffe

Roald Amundsen und Fridtjof Nansen. Foto/Visualisierung: Hurtigruten

Es ist die erste Investition in neue Antriebsformen: Bei Kleven Yards in Westnorwegen entsteht gerade das Hybridschiff „Roald Amundsen„(Diesel/Batterie), ebenfalls mit einem Antriebssystem von Rolls Royce Marine. Reisen damit sind ab 2019 eingeplant und können bereits gebucht werden – von der Nordwestpassage, die der Namensgeber als erster durchfuhr, bis zu den Fjorden Patagoniens. Ein Jahr später soll „Fridtjof Nansen“ in Betrieb gehen, ebenfalls ein Hybridschiff für Hurtigrutens Expeditionstourismus.

Die norwegische Küste lässt sich zwar vom Wasser aus besonders gut erleben, der zunehmende Schiffstourismus belastet jedoch die Umwelt in Fjorden wie Städten. Schärfere Bestimmungen zu Abgasen und Abwasser sind deshalb geplant und waren schon Teil der Neuausschreibung der öffentlich bezuschussten Küstenroute. Ein weiterer Schritt in Richtung saubere Luft ist die Möglichkeit, während des Hafenaufenthaltes Landstrom zu nutzen und die Motoren abzuschalten. Anfang März steckte MS Spitsbergen am Kai in Bergen zum ersten Mal den Stecker  rein – andere Hurtigruten-Schiffe und hoffentlich auch andere Häfen sollen folgen.

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