Geschenk der Natur: Die Saison der wilden Beeren hat begonnen

Norwegen/Schweden/Finnland. Unterwegs im Norden? Die ersten wilden Beeren sind nun reif: Moltebeeren und Blaubeeren. Wilde Beeren pflücken im Wald ist nach dem Jedermannsrecht erlaubt, unabhängig davon, wem dieser gehört. Nach den bisherigen Beobachtungen finnischer Experten wartet eine reiche Ernte. Manche Beeren sind allerdings einfacher zu finden als andere.

Blaubeeren 2022

Die Masse macht’s: Blaubeeren aus dem Wald.

Blaubeeren finden ist nicht schwer. Diese wilden Blaubeeren aus dem Wald, Vaccinium myrtillus, sind kleiner und aromatischer als die aus Amerika stammenden Kulturheidelbeeren, Vaccinium corymbosum. Und man bekommt blaue Finger, wenn man sie pflückt. Nicht zu verwechseln mit dem Blut, das man den Mücken opfert. Lange Hosen, lange Ärmel, eine Kapuze und am besten noch ein Mückennetz über dem Kopf sind notwendige Voraussetzungen für eine Ernte, die sich lohnt. Man bekommt seine Gefäße schneller voll, wenn man einen Beerenkamm benutzt, der sich sogar mit Handschuhen bedienen lässt, aber dann muss man hinterher aufwendig sortieren, weil auch viele Blätter mitkommen.

Weniger einfach ist es, die Moltebeere – norwegisch moltebær, schwedisch hjortron, finnisch lakka oder hilla – zu finden. Wenn man nicht durch Glück oder Zufall darauf stößt. Diese Beeren mögen es sumpfig, man braucht also Gummistiefel. Einheimische pflücken und verkaufen sie oft privat, aber auch auf Märkten werden sie manchmal angeboten. Weil sie so schwer zu finden sind, sind sie teurer als andere Beeren.

Pflücker aus Thailand unterwegs

Moltebeere

Unreife Moltebeere.

Große Mengen Beeren für professionelle Händler werden meist von Thailändern gepflückt, die extra deshalb nach Schweden oder Finnland kommen. Auch wenn die Branche zunehmend reguliert wurde, kommt es immer wieder zu Fällen, wo betrügerische Vermittler nicht hielten, was sie den Angeworbenen versprochen hatten. In den beiden vergangenen Jahren kamen dazu die Reisebeschränkungen aufgrund von Corona. In diesem Jahr haben rund 7000 Thailänder die Einreise zum Beerenpflücken beantragt, meldete SVT – das wären so viele wie noch nie. In Finnland werden laut Yle fast 4000 erwartet.

Nach den Moltebeeren und den Blaubeeren folgen die Preiselbeeren, die man pflücken kann, bis der Schnee sie zudeckt. Preiselbeeren wachsen an ähnlichen Plätzen wie Blaubeeren. Nach dem ersten Frost kann man auch Moosbeeren sammeln. Diese wiederum wachsen in sumpfigen Gebieten, aber nicht unbedingt an denselben Plätzen wie Moltebeeren.

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