Finnland verlängert Genehmigung für Loviisa-Reaktoren

Loviisa (Finnland). Die beiden Atomkraftwerke nahe der südfinnischen Stadt Loviisa dürfen noch bis zum Jahr 2050 laufen. Die finnische Regierung genehmigte den Antrag des Betreibers Fortum. Die beiden Blöcke Loviisa 1 und 2 sind seit 1977 bzw. 1980 in Betrieb und sollten eigentlich nach jeweils 50 Jahren außer Dienst gestellt werden.

Atomkraftwerk Loviisa

Atomkraftwerk Loviisa, Finnland. Foto Lovisa/Wikimedia, CC BY 2.0,

Die beiden Loviisa-Blöcke sind modifizierte sowjetische WWER 440- Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von jeweils rund 500 MW. Da die Sicherheit den finnischen Behörden damals nicht genügte, wurde damals  außerdem ein Containment von der US-Firma Westinghouse gebaut. Bis heute verwenden die Reaktoren aber russischen Kernbrennstoff. Fortum ist allerdings inzwischen ein Abkommen mit Westinghouse über die Lieferung von Kernbrennstoff eingegangen. Dieser Wechsel ist nach bisherigen Berichten in technischer Hinsicht nicht ganz einfach und muss ebenfalls genehmigt werden. Die finnische Regierung erwartet dazu bis Ende des Jahres einen Bericht.

Stilllegung war für 2027 und 2030 geplant

Ursprünglich hätten die beiden Blöcke nach rund 50 Jahren Betrieb, 2027 und 2030, stillgelegt werden sollen. Mit Blick auf einen möglichen Weiterbetrieb hatte Fortum in den vergangenen 5 Jahren nach eigenen Angaben bereits 300 Millionen Euro in die Erneuerung der Kraftwerke investiert. Für den Weiterbetrieb bis 2050 müssen laut Fortum insgesamt noch einmal rund eine Milliarde Euro investiert werden. Die Regierung genehmigte den Antrag auf Laufzeitverlängerung, nachdem die Strahlenschutzbehörde grünes Licht gegeben hatte.

Fortum finanziert gemeinsam mit seinem finnischen Mitbewerber TVO auch den Ausbau des finnischen Atom-Endlagers bei Olkiluoto. Das Lager ist im Bau, eine Betriebsgenehmigung ist beantragt worden.

Olkiluoto 3 immer noch im Probebetrieb

Fortum ist auch in Schweden aktiv und lässt gerade eine Machbarkeitsstudio für ein neues Atomkraftwerk in Finnland oder Schweden durchführen. Dass Atomkraft weder eine billige noch eine schnelle Lösung ist, lehrt allerdings der Bau von Olkiluoto 3 in Finnland: Das wurde dreimal teurer als geplant und sollte ursprünglich 2009 ans Netz gehen – aber bis heute läuft Olkiluoto 3 höchstens phasenweise im Probebetrieb. Nachdem alle vier Speisewasserpumpen beim Test beschädigt wurden, mussten diese in stärkerer Dimensionierung ersetzt werden. Bei einer weiteren Test zeigte sich ein Defekt an einem Sicherheitsventil. Nach der jüngsten Mitteilung von TVO sollen die Tests im März fortgesetzt werden, am 4. April soll der reguläre Betrieb starten.

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