Vulkaninsel-Besiedelung: Drei neue Arten auf Surtsey

Surtsey (Island). Die Insel Surtsey entstand vor 55 Jahren durch Vulkanausbrüche. Wie Tiere und Pflanzen dieses Stück Lava erobern, ist seitdem unter ständiger Beobachtung, niemand außer den Wissenschaftlern darf die Insel betreten. Bei der jüngsten Expedition wurden laut Bericht des Instituts für Naturgeschichte drei neue Arten entdeckt.

Huflattich

Huflattich – hier ein Symbolbild – wächst jetzt auch auf Surtsey. Foto Manfred Richter/ pixabay

Bei den neuen Arten handelt es sich um eine Pflanze, Huflattich, eine neue Käferart aus der Familie der Kurzflügler sowie eine Spinnenart, den Gebirgsweberknecht. Da man auch ältere Blätter gefunden hat, gibt es den Huflattich möglicherweise schon länger. Insgesamt wird die Insel nach dem Bericht immer grüner. Vor allem dort, wo die Möwen nisten, wächst es gut, da sie mit ihrem Kot den Boden düngen. Die Biologen fanden insgesamt 61 Pflanzenarten, darunter die Krähenbeere inklusive Beeren. Zwei Arten, die sie bei früheren Expeditionen angetroffen hatten, scheinen verschwunden: das Knick-Fuchsschwanzgras, das lange dort wuchs, sowie der Alpen-Frauenmantel, erst 2015 als neue Art angetroffen. Die Gesamtzahl ist damit fast unverändert, die Besiedlung geht nun langsamer als am Anfang.

Mantelmöwe setzt sich durch

Es leben natürlich Möwen auf der Insel, aber die Bestände der einzelnen Arten haben sich verändert. Früher waren es vor allem Heringsmöwen und Silbermöwen. Mit ihrem Kot und den Resten ihrer Mahlzeiten sorgten sie für die Düngung des Lavabodens. Nun hat die große Mantelmöwe deren Brutplätze übernommen. Davon gibt es inzwischen 100 bis 200 Paare. Der Bestand der Heringsmöwen liegt bei 40 bis 50 Paaren und von der Silbermöwe gibt es noch rund 20. Dazu kommen eine Reihe weiterer Vogelarten.

Surtsey heute

Surtsey heute. Foto Feo Pitcairn, CC BY 2.0

Beim Besuch der Insel wurde mit einer Drohne gefilmt. Dies soll die Grundlage für ein Modell werden, anhand dessen die Erosion nachvollzogen werden kann. Das Expeditionsteam sammelte außerdem den Müll vom Ufer und nahm ihn mit nach Heimaey zur Entsorgung. Berichtet wird von 50 Netzkugeln von Fischernetzen sowie Plastikflaschen. Diese Müllsammlungen werden seit 2016 durchgeführt.

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