Spitzbergen: Abstandsgesetz für Eisbären beschlossen

Spitzbergen (Norwegen). Mehr Schutz für Eisbären und Seevögel auf Spitzbergen soll eine Änderung des „Svalbardmiljøloven“ bringen. Dieses wurde nun mit Mehrheit auch im Parlament beschlossen. Auf Spitzbergen wurde ein Teil dieser neuen Regeln allerdings stark kritisiert.

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Eisbären können überall auf Spitzbergen sein. Foto Thomas Christiansen

Wie viel Abstand von Eisbären ist „genug“? Schon bisher galt, dass Eisbären nicht gestört werden sollten. Nun gibt es konkrete Zahlen: 300 Meter, vom 1. März bis 30. Juni sogar 500 Meter. Trifft man zufällig auf einen Eisbären, hat man die Pflicht, sich zurückzuziehen. Der Hintergrund: Durch den wachsenden Tourismus bei gleichzeitig schrumpfendem Meereis kann es zu mehr Begegnungen zwischen Menschen und Eisbären kommen, die für beide Seiten eine Herausforderung sind.

Diese Regelung ist von vielen Tourismusanbietern als realitätsfern bezeichnet worden, zum Beispiel bei Blicken vom Schiff aus. Der professionelle Tierfilmer Jason Roberts, der Filmmaterial für viele große Produktionen geliefert hat, überlegt, sich eine andere Basis als Spitzbergen zu suchen, berichtete NRK. Für den deutschen Spitzbergen-Experten Rolf Stange waren die bisher geltende Regelung ausreichend, wie er auf seiner Webseite schreibt – sie „hätte aber sicher konkretisiert und ganz sicher stärker umgesetzt werden können.“ Für ihn gab es in dieser Frage „kein Regulierungsdefizit, sondern ein Vollzugsdefizit“. Dieses Vollzugsdefizit bleibe bestehen, dazu komme nun Überregulierung. Und die gefährlichen Situationen, zu denen es beispielsweise durch Zeltlager oder auch im Zusammenhang mit Hütten auftreten würden, werde es weiterhin geben.

Nicht umstritten ist dagegen das Drohnenflugverbot in der Nähe von Vogelfelsen in der Brutzeit 1. April bis 31. August. 

Früherer Artikel zum Thema: Spitzbergen: Hütten-Einbrüche kein Grund zum Eisbär-Abschuss

 

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