Sommer in Schweden: Die Sonnen-Liga sitzt an der Küste

Schweden. Küste, Küste Küste. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie in Schweden die Sonne suchen. Auch in diesem Jahr haben Küstenorte bei der „Solliga“ die Nase vorn. An der Spitze: Svenska Högarna in Stockholms Skärgården, Ölands Norra Udde und Luleå. Darüber berichtete SVT.

Sonne

Sonnenstunden in Luleå.

Seit 1990 kürt das schwedische Fernsehen die Sieger der „Solliga“ – die Orte mit den meisten Sonnenstunden sieben oder acht Wochen ab dem Mittsommerabend. Das schwedische meteorologische Institut (SMHI) zählt sie mit einem Sonnenmessgerät – die 19 Instrumente werden im ganzen Land verteilt. Dabei reicht nicht, dass es hell ist, es muss auch eine Energie von mindestens 120 Watt pro Quadratmeter ankommen – sonst wäre die Statistik zu sehr zugunsten der Orte am und über dem Polarkreis verzerrt.

Obwohl im ganzen Land gemessen wird, ist es nur ein kleiner Kreis, der in den vergangenen 28 Jahren den Sieg davongetragen hat: Meist wechselten sich Öland und Gotland ab.  Fünfmal schaffte es aber auch schon Luleå auf Platz 1, was zeigt, dass das Wetter im hohen Norden keineswegs schlechter sein muss als weiter südlich. Noch nie hat allerdings ein Ort gewonnen, der nicht an der Küste lag. Und völlig chancenlos ist die Forschungsstation Tarfala in einem Tal nahe des Kebnekaise. Dort hinein schafften es die Sonnenstrahlen nur insgesamt 347 Stunden in acht Wochen. Spitzenreiter Svenska Högarna bringt es auf fast doppelt so viel (680 Stunden) und Luleå auf immerhin 654 Stunden.

Küste von Öland

Küste von Öland

Nun war dieser Sommer bekanntlich auch in Schweden ein ungewöhnlich warmer und sonniger. Selbst Orte im Inland wie Växjö, Östersund oder Kiruna kamen auf über 500 Sonnenstunden. Dazu regnete es wenig, die Folgen sind bekannt: Waldbrände und Futtermangel für die Tiere. Dasselbe gilt für Norwegen. Die Kehrseite dieser Wetterlage bekam Island zu spüren: Dort gab es einen ungewöhnlich verregneten Sommer, der aber offenbar das Gras sprießen ließ: Isländische Bauern verkauften nun erstmals Heu nach Norwegen.

Nun ist es mit der großen Hitze langsam vorbei. In den Küstenregionen dauert es noch, aber nach der Definition der schwedischen Meteorologen hat der Herbst in den nördlichen Bergregionen bereits begonnen. Der Herbst ist für sie da, wenn es fünf Tagen hintereinander mit einer Durchschnittstemperatur von weniger als zehn Grad gab. Der erste dieser Tage gilt dann als Herbstanfang. In Tarfala war es schon am 3. August soweit.

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