Färöer: In 15 Monaten 1000 Einwohner mehr

Färöer. So viele Einwohner hatten die Färöer noch nie. Erst im April 2017 wurde die symbolträchtige 50 000 – Grenze geknackt. Und nun leben schon mehr als 51 000 Menschen auf der Inselgruppe im Nordatlantik. Das meldete die Statistikbehörde (Hagstova Føroya).

Färöer

Tórshavn wächst. Foto Thomas Christiansen

Das Ergebnis ist eine Kombination aus Geburtenüberschuss und Zuwanderung. So wurden im Zeitraum Juli 2017 bis Juni 2018 237 Kinder mehr geboren als es Todesfälle gab. Außerdem zogen in dem Zeitraum 593 mehr Leute auf die Inseln als davon weg. Am 1. Juli verzeichnete die Behörde so bereits 51 043 Einwohner.

Die Färöer sind das Land mit der höchsten Geburtenrate im Norden – mit einer durchschnittlichen Kinderzahl von 2,47 pro Frau im Jahr 2017. Dafür mag es verschiedene Gründe geben – die starke Rolle des Glaubens, das sehr restriktive Abtreibungsgesetz oder einfach die günstigen gesellschaftlichen Bedingungen.

Doch das allein erklärt nicht das starke Bevölkerungswachstum. Das liegt daran, dass seit 2015 wieder mehr Leute auf die Inseln ziehen als auswandern – und im Zeitraum 2017/2018 besonders viele. Das war lange anders. Die neuen Zahlen sind noch nicht näher aufgeschlüsselt. Bei den „Auswanderern“ dürfte es sich vor allem um junge Leute handeln, die zur Ausbildung oder Studium nach Dänemark gehen. Und viele davon kehren anschließend zurück. Die Behörde selbst verweist darauf, dass zurzeit auf den Inseln eine große Nachfrage nach Arbeitskräften herrscht, vor allem im Baubereich, und deshalb Menschen aus dem Ausland kommen.  Ein großes Bauprojekt sind beispielsweise die Unterseetunnel nach Eysturoy und nach Sandoy. Vor allem die Hauptstadt Tórshavn und Orte auf Eysturoy wachsen – Inseln mit schlechter Anbindung verlieren dagegen.

Mehr Einwohner auf den Färöer und Island, weniger in Grönland

Die Färöer folgen damit der Entwicklung des größeren Nachbarn Island, wo die Bevölkerung ebenfalls zunimmt. Im März 2018 wurde die 350 000-Einwohner-Marke passiert. In Grönland dagegen, dem Dritten im Bunde der  Inseln im Westnordischen Rat, sind die Zahlen in den vergangenen Jahren tendenziell gesunken.  Am 1. Juli gab es dort 56 025 Einwohner. Vor sieben Jahren waren es schon einmal 56 890. An der Geburtenrate liegt es nicht: Die ist die zweithöchste im Norden mit durchschnittlich 2,0 Kindern pro Frau. Die Abwanderung ist vor allem in den kleinen Kommunen zu merken – die Hauptstadt Nuuk verzeichnet Zuwachs.

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