Schweden: Große Waldbrände eingedämmt

Schweden. Dank des Regens am Wochenende sind die großen Waldbrände in Mittelschweden eingedämmt oder gelöscht. Die Einsatzkräfte können aufatmen – fast überall. Ein brennender Holztransport setzte am Samstag in Nordschweden den Wald entlang der Bahnstrecke in Flammen. Die Züge nördlich von Umeå fuhren erst ab Montag wieder. Darüber berichtete SVT.

Holz

Manchmal brandgefährlich: Holztransport auf der Schiene.

Das Holz auf dem Wagon hatte sich durch ein überhitztes Bremssystem entzündet. In Brattby kurz vor Umeå hielt der Güterzug und das Personal löschte die brennende Fracht. Da hatte sich das Feuer allerdings schon über fünf Kilometer im Wald entlang der Bahnstrecke zwischen Vindeln und Vännäs ausgebreitet. Die Brände sind inzwischen unter Kontrolle. Die Nachtzüge zwischen Luleå/Kiruna/Narvik und Stockholm/Göteborg fielen aus.  Die schwedische Bahn erklärte,  den Reisenden werde ein Hotel bezahlt. Der Nahverkehr wurde durch Busse ersetzt.

Der Einsatz auf und um den Truppenübungsplatz in Trängslet, Dalarna, gilt als beendet, nun stehen noch die Nachlöscharbeiten an.  Die 52 freiwilligen Feuerwehrleute aus Niedersachsen, die dort eine Woche lang mitgeholfen hatten, die Ausbreitung der Waldbrände zu verhindern, wurden gestern verabschiedet – mit einem „Dalahäst“ für jeden. Der Einsatz dort hatte auch wegen einer ungewöhnlichen Maßnahme Schlagzeilen gemacht: Es wurden dort vergangene Woche eine Bombe abgeworfen, die dem Brand Sauerstoff entziehen sollten. Der Trick funktionierte. Wegen nicht detonierter Munition hatte die Einsatzkräfte dort das Gelände nicht betreten können. Beim Rest half nun der Regen.

Auch die anderen großen Feuer sind gelöscht oder unter Kontrolle. Zuletzt hatten dort auch finnische Einsatzkräfte mitgeholfen, nachdem sich die Lage im eigenen Land entspannt hatte. Die ersten evakuierten Einwohner konnten bereits in ihre Häuser zurückkehren.

Norwegen: Brandursache Lagerfeuer?

Bevor der Regen beim Löschen half, hatte es in Südnorwegen noch einmal heftige Waldbrände gegeben. Viele hatten sich durch Blitze entzündet. Bei Birkenes nahe Kristianssand fanden  die Feuerwehrleute aber auch ein verbranntes Zelt, Bierdosen und Spuren einer Feuerstelle, sodass gegenüber NRK die Vermutung geäußert wurde, dass sich hier ein verbotenes Lagerfeuer von Touristen ausgebreitet habe. Die Polizei ermittelt.

In einigen Regionen Norwegens, Schwedens und Finnlands, die vom Regen zuletzt nicht oder nur wenig durchfeuchtete wurden, herrscht aber immer noch ein Brandrisiko – beispielsweise in Nordschweden, in Mittel- und Südfinnland und in Südostnorwegen.

Murmansk wartet auf Regen

Noch nicht entspannt hat sich die Lage auch in Russland. Laut TASS brennen in der Region Murmansk auf der Kola-Halbinsel rund 2000 Hektar Wald. Der Barents Observer hat eine Reportage aus Nowaja Gaseta über die Brandbekämpfung dort auf Englisch veröffentlicht. Offenbar mangelt es an allem. Andere Regionen Russlands sind laut TASS allerdings noch viel stärker betroffen, besonders Jakutien und Krasnojarsk. In der Region Murmansk sind ab Dienstag Schauer angesagt.

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