Ringelrobben im Saimaa-See mit Rekord-Nachwuchs

Finnland. In diesem Frühjahr gab es sehr gute Bedingungen für die Robben am Saimaa-See: Die finnische Forstbehörde Metsähallitus meldete 100 Robbenbabys, so viele wie schon lange nicht mehr. Darüber berichtete auch Yle. Der Nachwuchs ist sehr willkommen, denn die Art ist im Bestand bedroht. Über eine Webcam des WWF können die Ringelrobben auch dieses Jahr wieder beobachtet werden, ohne zu stören – draußen in der Natur sollte man besser Abstand halten.

Ringelrobbe

Ringelrobben-Nachwuchs im Saimaa-See. Foto Mervi Kunnasranta

Die Ringelrobben am Saimaa-See sind eine eigene Unterart, die nur in diesem großen und weit verzweigten finnischen See vorkommt. Zunächst waren es menschliche Aktivitäten, die den Robben das Leben schwer machten: Viele starben in Fischernetzen. Deshalb ist Netzfischen heute in großen Teilen des Sees von Mitte April bis Ende Juni verboten. Darüber hinaus gibt es weitere Regeln für robbensicheres Fischen. Ein kompletter Schutz ist das nicht: Vergangenes Jahr im Herbst starb wieder ein Jungtier in einem Netz – im Oktober. Insgesamt hat sich die Situation seit Einführung von Schutzmaßnahmen etwas verbessert. Bei der jüngsten Bestandsaufnahme waren es rund 440 Tiere, so Metsähallitus – die neuen Babys nicht mitgezählt.

Viel Schnee in diesem Jahr

Die Ringelrobbe baut ihr Wurfhöhle gern in einer Schneewehe auf Eis. Im Zuge des Klimawandels hat sie dafür immer seltener gute Bedingungen, was sich auf die Überlebenschancen auswirkt. In der vergangenen Saison gab es allerdings viel Schnee in der Region, was vermutlich zum guten Ergebnis beigetragen hat. Im Rahmen eines Schutzprojektes wurden künstliche Wurfhöhlen für die Ringelrobben entwickelt, die auch in diesem Frühjahr angeboten und teilweise auch genutzt wurden, vor allen in Phasen ohne Schnee. Zum guten Ergebnis trug laut Metsähallitus auch bei, dass mehr weibliche Tiere überlebt haben und inzwischen auch geschlechtsreif sind.

Robbenfreundlicher Tourismus

Tourismusunternehmen am Saimaa-See können inzwischen mit einem Logo für sich werben, wenn sie sich bestimmten Regeln zum Schutz der Robben verpflichtet haben. Einige Beispiele dafür:

  • Abstand halten und besser den Robben mit Ferngläsern zusehen, statt zu nahe zu kommen und sie zu verschrecken.
  • Robben-sichere Angelausrüstung.
  • Keine Aufenthaltsorte von Robben auf Social-Media-Plattformen posten.

Die Webcam „Norppalive“ (Norppa – Ringelrobbe) macht auch in diesem Jahr möglich, dass Menschen aus aller Welt die Robben beobachten können, ohne sie zu stören.

Früherer Artikel zum Thema: Finnische Bürger fordern mehr Schutz der Saimaa-Ringelrobbe

Die Webcam von WWF Finnland:

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