Endgültige Absage für Bergbauprojekt in Kuannersuit

Grönland. Die grönländische Regierung hat dem Bergbau-Vorhaben in Kuannersuit (dänisch Kvanefjeld) die endgültige Absage erteilt – auch wenn die australische Bergbaugesellschaft zuvor mit Schadensersatzklage gedroht hatte. Zu Ende ist die Geschichte damit aber nicht. Energy Transition Minerals, früher Greenland Minerals hat eine Klage beim Schiedsgericht in Kopenhagen angekündigt. Außerdem hatte sie noch einen geänderten Antrag eingereicht, über den noch nicht entschieden ist. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Kvanefjeld

Lage von Kuannersuit/Kvanefjeld in Südgrönland. Karte sel/ stepmap

Das Projekt Kuannersuit bei Narsaq in Südgrönland spaltete beinahe die grönländische Gesellschaft: Die einen sahen darin Arbeitsplätze und Einkommen, die anderen unwiederbringlich zerstörte Natur und Gesundheitsgefahren. Es war das Hauptthema bei der Wahl im Frühjahr 2021. Die grönländischen Wähler verschafften den Parteien eine Mehrheit, die sich klar dagegen ausgesprochen hatten, insbesondere der linken Inuit Ataqatigiit. Und die neue Regierung lieferte: Nach einem halben Jahr löste sie das Wahlversprechen ein und verabschiedete ein Gesetz, das Uranabbau verbot. Dabei musste eine Formulierung gefunden werden, die zwar Uranabbau verbot, andere Projekte aber nicht unmöglich machte. Denn Uran kann auch da vorkommen, wo eigentlich anderes abgebaut werden soll. Diese Lösung war die Festlegung eines Grenzwerts.

Giftige Abfälle hätten im See lagern sollen

Greenland Minerals hatte stets betont, hauptsächlich an den sogenannten Metallen Seltener Erden interessiert zu sein, die unter anderem für Batterien von Elektroautos, Handys und anderer neuer Elektronik benötigt werden. Neben diesem kommt dort aber auch Uran vor, das als Nebenprodukt mit abgebaut werden sollte. In jedem Fall hätte es eine Menge giftige Abfälle gegeben, die im nahen See hätten gelagert werden sollen, der dazu auch noch zusätzlich hätte gedämmt werden müssen.

Frühere grönländische Regierungen waren dafür

Frühere grönländische Regierungen waren dem Vorhaben gegenüber offener gewesen. Greenland Minerals hatte 15 Jahre lang investiert und Voruntersuchungen betrieben, und der Antrag für den Grubenstart war bereits im Genehmigungsverfahren. Das neue Gesetz ermöglichte, den Antrag abzuschlagen. Die Regierung kann sich dabei auf das deutliche Wahlergebnis berufen.

Bergbaugesellschaft gibt nicht auf

Die Bergbaugesellschaft, die sich nun Energy Transition Minerals nennt, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Zum einen hat sie rechtliche Schritte gegen die Entscheidung angekündigt, ein Klage zu den Auswirkungen des neuen Gesetzes wurde schon früher eingereicht. Außerdem hat sie in Grönland einen Antrag für ein geändertes Vorgehen beim Abbau gestellt, nach dem das Uran aus dem Abbau nicht verwertet werden soll. Damit käme es jedoch trotzdem zunächst aus dem Boden und kann seine schädliche Wirkung entfalten.

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