Øvre Pasvik (Norwegen). Ein merkwürdiger Diebstahl lässt die Nordnorweger rätseln: Wer klaute zwei Kästen mit Bärenkot – und warum? Der norwegischen Naturschutzbehörde sind so jedenfalls wertvolle DNA-Proben von Bären im Pasviktal verloren gegangen. Darüber berichtete NRK.
Um an DNA-Proben von Bären zu kommen und so den Bestand besser abschätzen zu können, setzt die norwegische Naturschutzbehörde (Statens Naturoppsyn, SNO) seit einiger Zeit auf die Hilfe von Wanderern, Jägern und Beerensammlern: Begegnet ihnen unterwegs ein typischer Bärenhaufen, so sind sie gebeten, eine handtellergroße Probe davon in eine saubere Plastiktüte zu füllen und in einem der aufgestellten Kästen abzugeben. Dafür gibt es sogar Finderlohn, der zwischen 1500 und 3500 norwegischen Kronen liegt, abhängig davon, ob es ein bekannter oder ein neuer Bär ist.
Das Pasviktal – ein bärenreiches Gebiet
Das Pasviktal in der Ost-Finnmark gehört zu den bärenreichsten Gebieten in ganz Norwegen. Von 148 registrierten Bären sollen sich allein 40 in diesem nordöstlichsten Zipfel des Landes aufhalten – und möglicherweise sind es noch mehr. Für die Bären sind auch weder die finnische noch die russische Grenze ein Hindernis. Zehn Kästen hatte SNO in diesem Bereich aufgehängt, zwei davon sind nun verschwunden. SNO hofft, dass zumindest die darin abgelieferten Proben in den noch vorhandenen Kästen hinterlegt wurden. Sonst wären die Sammler um ihren Finderlohn gebracht und die Behörde um die DNA.
Über die Frage, warum jemand Kästen mit Bärenkot klaut, kann man nun munter spekulieren. Waren lediglich die Kästen attraktiv, wollte jemand die ganze Aktion sabotieren oder hat Bärenkot besondere Kräfte, die nur Eingeweihten bekannt ist?
Fund mit Datum und Ort abliefern
Wer selbst in Norwegen unterwegs ist und zur DNA-Sammlung beitragen möchte, sollte eine saubere Plastiktüte dabei haben. Der Fund sollte versehen werden mit dem Namen des Finders, dem Funddatum und dem Fundort, sei es mit Kartenzeichnung oder GPS-Koordinaten. Der Fund soll, wenn möglich, gekühlt/gefroren werden und in einem Kasten oder direkt bei SNO (Filialfinder hier) abgegeben werden. Der Griff in den fladenartigen Sommerhaufen sei gar nicht so schlimm, auch nicht der Geruch, versichert der Bärenexperte gegenüber NRK: Zurzeit fräßen die Bären hauptsächlich Blaubeeren.
Früherer Artikel zum Pasviktal:
Norwegisch-russische Grenze um zwei Kilometer gewachsen
Und so erkannt man Bärenkot (norwegisch – aber das Bild ist eindeutig):