Arktis. Das diesjährige arktischen Meereis-Minimum wurde nach aktuellem Stand am 18. September erreicht. Im Vergleich mit anderen Jahren liegt es auf Platz zwei gemeinsam mit 2007 und 2016. Nur 2012 war noch weniger Meereis. Das erklärte das National Snow and Ice Data Center (NSIDC) der Universität Boulder.
Lange sah es so aus, als würde die Schmelzkurve 2019 einen ähnlichen Verlauf nehmen wie 2012 – von Anfang Juni bis Anfang August verliefen sie fast deckungsgleich. Dann schwächte sich die Schmelzsaison 2019 jedoch schneller ab als 2012. Die Ausdehnung des arktischen Meereises 2019 liegt mit 4,15 Millionen Quadratkilometern aber weit unter der durchschnittlichen Ausdehnung von 1981 bis 2010. Es wird erwartet, dass das Eis nun wieder wächst, da die Sonneneinstrahlung massiv abnimmt, die Tag- und Nachtgleiche ist bereits passiert. Eine veränderte Wetterlage mit starkem Wind könnte noch einmal Veränderungen bringen. Die Eisfläche in den Jahren 2007 (4,16 Millionen Quadratkilometer) und die von 2016 (4,17 Millionen Quadratkilometer) endete in derselben Größenordnung. Im Rekordjahr 2012 waren es 3,39 Millionen Quadratkilometer zum Zeitpunkt der geringsten Eisausdehnung. Das war damals der 17. September. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Satellitenmessungen 1979.
Die endgültige Auswertung der sommerlichen Schmelzsaison steht noch aus. Nicht nur die Ausdehnung des Eises ist ausschlaggebend, sondern auch die Dicke: Wie viel altes, mehrjähriges Eis ist übrig geblieben?
Freie Fahrt für die Polarstern
Für die Schifffahrt heißt das: Die südliche (Amundsen-) Route der Nordwestpassage kann genutzt werden, die Nordostpassage ist frei.
Dies macht es leichter für die Polarstern, den Weg zu finden, aber schwerer, Eisschollen zu finden, die auch das Eqipment tragen. Das Forschungsschiff befindet sich aktuell bei Sewernaja Semlja.
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