Norwegen. Die norwegische Polizei hat vermutlich ein Netzwerk von Vogelei-Sammlern ausgehoben. Ermittelt wird gegen 16 Personen in acht verschiedenen Polizeidistrikten, und insgesamt wurden dabei 56 300 Vogeleier beschlagnahmt, darunter auch solche von stark bedrohten Arten. Den größten Einzelfund gab es in Troms: 40 000 Eier. Darüber berichtete NRK.
Wildvogeleier (Symbolbild, nicht aus der beschriebenen Beschlagnahme). Foto PxHere
“ Dies ist die umfassendste und schwerwiegendste Sache, die je in Norwegen in Bezug auf Eiersammeln aufgedeckt wurde“, so der Leiter der Einheit für Umweltkriminalität, Hans Tore Høviskeland, zu NRK. Bilder von einer Beschlagnahme in einem Haus im Trøndelag zeigen Eier jeder Größe und Farbe von den verschiedensten Arten und auch Nester. Insgesamt wurden in diesem Haus 3350 Eier beschlagnahmt und zunächst in das örtliche Museum gebracht. Nach der Katalogisierung des Sammlers sind darunter 16 Arten mit einem Status zwischen „gefährdet“ und „vom Aussterben bedroht“, darunter Kiebitz, Möwenarten, Habicht, Eider und Grünfink.
Auch illegaler Handel mit Wildvogel-Eiern?
Wildvögeln die Eier aus den Nestern zu stehlen ist grundsätzlich verboten (bis auf einige wenige Ausnahmen). Da die Zahl der Vögel in Norwegen auch insgesamt zurückgeht, gefährden solche Aktionen zusätzlich die Bestände. Die Polizei ermittelt, ob neben dem illegalen Eiersammeln auch Handel mit solchen gestohlenen Eiern betrieben wurde. So soll es in der Sammlung einer Person auch Eier von Arten der Roten Liste gegeben haben, die nicht selbst gesammelt wurden.
Wie konnten diese Leute überhaupt zu so vielen Eiern kommen? Laut NRK wird nun auch ermittelt, ob dabei eine öffentlich zugängliche Arten-Datenbank eine Rolle spielt.
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